Für Herrn A. bedeutete die zufällige Begegnung mit den Mitarbeitern des Projekts Respekt bei den Jobconnections Glück im Unglück. Die bemerkten, dass den jungen Mann ein ganzes Paket von Problemen belastete.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart -   Fall 18: Respekt nennt sich ein Projekt der Jobconnections, die bei der Evangelischen Gesellschaft angesiedelt sind. Hier werden junge Menschen mit vielfältigen Problemen betreut und werden beim Einstieg ins Berufsleben begleitet. Für Herrn A. bedeutete die eher zufällige Begegnung mit den Mitarbeitern Glück im Unglück. „Eigentlich wollte ich über die Einrichtung eine Lehrstelle suchen“ erzählt der 20-Jährige. Aber eine der Mitarbeiterinnen bemerkte, dass den jungen Mann noch ganz andere Dinge belasteten. „Ich dachte, dass es schon schlimm genug sei. Aber es war noch schlimmer gekommen“, charakterisiert A. seine damalige Situation.

 

Leben am Existenzminimum

In der Schule, die er besuchte, hatte er keinen Erfolg. Dann kamen die häuslichen Probleme dazu. A. ist bei seiner Mutter aufgewachsen, die er verehrt. „Sie hatte viel Schlimmes erlebt“, sagt er. Die Mutter habe immer so hart gearbeitet. Neben ihrer Vollzeitarbeitsstelle, jobbte sie mehrmals pro Woche noch nebenbei. Trotzdem lebten sie am Existenzminimum. „Zu essen war immer da“, erzählt er. Aber für Sonderausgaben war kein Geld übrig. Deshalb versuchte er schon während der Schulzeit selbst etwas dazu zuverdienen. Als Kind war er viel alleine. „Aber meine Mutter war eher eine Helikoptermutter und hat immer versucht, mich vor allem zu beschützen“, so sieht er es heute.

Die Mutter brach zusammen

Seit einigen Monaten lebt die Mutter in einer psychiatrischen Klinik. Ihr Zusammenbruch kam gleichzeitig mit Schulkrise des Jugendlichen. Es gab Probleme am Arbeitsplatz. Sie wurde gekündigt und sie veränderte sich: Sie wurde zusehends verwirrter. Eines Tages war es so schlimm, dass A. den Krankenwagen rief. Die Mutter wurde in die Klinik gebracht und von dort direkt in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik eingeliefert. Der Jugendliche fühlte sich hilflos und überfordert. Die Verantwortung für die Mutter und für sich, die jetzt auf ihm lastete, erdrückte ihn. Da Mutter und Sohn in einer Mitarbeiterwohnung gelebt hatten, erhielt A. auch noch die Räumungsklage.

Das Fahrgeld zur Klinik fehlt

Er wäre auf der Straße gelandet, wäre er nicht bei den Jobconnections auf die Mitarbeiter mit den richtigen Antennen gestoßen. Sie suchten zusammen mit ihm eine kleine Wohnung. Und A. hat den richtigen Beruf gefunden, in dem er jetzt eine Ausbildung macht und sagt „das ist genau mein Ding.“

Die Wohnung bezahlt das Jobcenter und zum Leben erhält er eine Beihilfe in der Größenordnung von Arbeitslosengeld II. Damit kommt er aus, aber die Fahrten zur Klinik, in der die Mutter lebt, kann er sich nicht leisten. Mit einem Baden-Württemberg Ticket Young für 95 Euro könnte A. seine Mutter einige Male besuchen.

Fall 19 – Die Eltern brauchen ein Sofa

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Das Ehepaar K. wird von seiner Tochter gepflegt. Herr K leidet an Demenz und ist pflegebedürftig. Frau K. reagiert seit einem Schicksalsschlag in der Familie kaum noch auf die Außenwelt. Die Tochter, die ihre beiden Eltern pflegt, ist selbst wegen ihrer psychischen Erkrankung in Behandlung. Im Wohnzimmer der Eheleute gibt es kein Sofa. Als Sitzmöglichkeit wird eine Matratze auf dem Fußboden verwendet.

Der Vater kann nicht alleine aufstehen

Herr K., der über 100 Kilo wiegt, muss von seiner Tochter jedes Mal, wenn er von der Matratze aufstehen will, hochgehievt werden. Die beiden Eheleute benötigten deshalb ein neues Sofa.

Hilfe für den Nachbarn

Das Spendenkonto:
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Kennwort: „Hilfe für den Nachbarn“

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