Der Unterstufenchor des Wilhelms-Gymnasiums singt am 1. Advent im Neuen Schloss im Rahmen eines Benefizkonzerts zu Gunsten von „Hilfe für den Nachbarn“ beschwingte Hirtenlieder und ruhige Wiegenlieder.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Das Pfeifen des Windes ist noch nach der Probe auf dem Schulhof des Wilhelms-Gymnasiums hören: „Uuuhui, Uuuhui“ trällert einer der jungen Sänger vor sich hin, denn das Volkslied „Auf dem Berge, da gehet der Wind“ haben die Fünft- und Sechstklässler in ihrem Unterstufenchor am Dienstag geübt. Unter der Leitung der Musikpädagogin Veronika Schlag treten die 50 Jungs und Mädchen beim 38. Adventskonzert am 29. November zu Gunsten von „Hilfe für den Nachbarn“ im Neuen Schloss auf. Die Musiklehrerin ist erstaunt über den Enthusiasmus, mit dem die Schüler bei der Sache sind. „Ich habe damit gerechnet, dass einige abspringen. Aber es sind noch alle dabei“, freut sie sich. Beim Adventskonzert wird ihr Kollege Christian Stötzer den Chor am Flügel begleiten, bei der Probe macht sie dies selbst.

 

Maria muss besonders lieblich singen

„Vor drei Wochen haben wir das Lied zum letzten Mal gesungen – mal sehen, ob ihr es noch könnt“, fordert die Musiklehrerin den Ehrgeiz der Schüler heraus. Gemeint ist die weihnachtliche Weise, die erzählt, wie Maria auf einem zugigen Berg das Jesuskind in den Schlaf wiegt und wie ihr Josef friert. Da in dem Text aus dem 19. Jahrhundert Wörter vorkommen, die heute nicht mehr gebräuchlich sind, wird erst einmal deren Bedeutung geklärt: „Schlohengelweiß“ ist so ein Wort. Schloh ist der alte Ausdruck für Hagel, klärt die Lehrerin auf – „und Hagel ist ganz weiß“. Das lautmalerische Geräusch des Windes – Uuuhui, Uuuhui – lässt dem Chor dagegen Raum für Interpretationen: laut, leise, stürmisch . . . Und dann ist da noch der Dialog zwischen Maria und Josef: „Die Maria muss ein bisschen lieber bitten, ob er beim Wiegen hilft“, schlägt die Musiklehrerin vor. Und die ablehnende Antwort des Josef müssen die Sänger unter ihrer Regie „fast vorwurfsvoll“ singen. So will es die Dramaturgie.

Eine saubere Aussprache ist Pflicht

Das Einstudieren von Text und Melodie ist nur die Vorarbeit für die Schulklassen, die am ersten Advent im Weißen Saal des Neuen Schlosses bei den „Begegnungen der Schulmusik“ auftreten. Auf jedes Detail wird bei den Proben geachtet. Deshalb ist Veronika Schlag sehr kritisch: „Das heißt nicht samften, sondern sanften . . .“ der Chor nimmt einen neuen Anlauf mit sauberer Aussprache. Aber die Lehrerin geizt auch nicht mit Lob: „Das ist ein ganz schön schwieriges Stück. Das macht ihr gut“, sagt sie beim ersten Durchlauf von „Schlaf wohl Du Himmelsknabe“ mit einem Text von Christian Friedrich Daniel Schubart. Das Lied lernen die Kinder ohne schriftliche Vorlage. „Ich singe die Stücke auch zu Hause“, erzählt Julie aus der fünften Klasse. Deshalb hat sie bei der ersten Probe nach den Herbstferien noch alles parat.

Veronika Schlag hat bei der Programmzusammenstellung auf Abwechslung Wert gelegt: Bedächtige Wiegenlieder und lebhafte Hirtenliedern bilden den Kontrast beim Beitrag des Unterstufenchores. Außerdem singen beim Konzert die Grundschüler aus dem Sonnigen Winkel. Das Schickhardt-Gymnasium kommt mit dem Ensemble für Alte Musik, die Freie Waldorfschule Gutenhalde in Filderstadt ist mit ihrem Mittelstufenorchester vertreten, und aus Ludwigsburg ist das Bläserensemble der Elly-Heuss-Knapp-Realschule dabei. Im Foyer des Neuen Schlosses sorgen Schüler der Bodelschwinghschule von 14.30 Uhr an für die Einstimmung auf das Konzert, das um 16 Uhr beginnt.

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