Drei Monate liegt das verheerende Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet zurück. Um den Opfern zu helfen, hatte die Bundesregierung die Einreisebestimmungen erleichtert. Das Auswärtige Amt nennt aktuelle Zahlen.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Zu dem vereinfachten Visaverfahren für die Aufnahme von Menschen, die bei den Erdbeben in der Türkei und Syrien am 6. Februar und in den Folgetagen ihr Obdach verloren haben, liegen neue Zahlen vor: Nach Auskunft des Auswärtigen Amtes wurden bis vergangenen Freitag 11 759 Visa für Erdbebenopfer ausgestellt.

 

In den allermeisten Fällen (9595) handelt es sich um sogenannte Schengenvisa nach dem von der Bundesregierung beschlossenen vereinfachten Verfahren. 2164 waren nationale Visa im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland. Wie das Auswärtige Amt auf Anfrage weiter mitteilte, wurden 1367 Visa an syrische Staatsangehörige ausgestellt – 100 Schengenvisa und 1267 nationale Visa –, die anderen 10 392 an türkische Staatsangehörige.

Benefizgala für Erdbebenopfer

Auf Initiative vor allem von türkeistämmigen Politikern hatte die Bundesregierung nach der Naturkatastrophe Visaerleichterungen beschlossen. Die wirtschaftliche Situation der Antragsteller muss demzufolge nicht mehr dargelegt werden. Weiterhin erforderlich sind gültige Reisepässe und eine Verpflichtungserklärung von Verwandten in Deutschland, dass sie während des auf 90 Tage begrenzten Aufenthalts für die Antragsteller finanziell aufkommen.

Am 15. Mai findet im Theaterhaus in Stuttgart eine große Benefizgala statt. Der Erlös kommt Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien zugute.