Kumbh Mela gilt als das größte religiöse Fest des Hinduismus und der Welt. Seit diesen Montag findet es bis zum 25. Februar statt. Bis zu 400 Millionen Menschen werden in die Stadt Prayagraj pilgern.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

In Indien hat an diesem Montag (13. Januar) das Hindu-Fest Kumbh Mela (auf Deutsch: Fest des Kruges) begonnen, zu dem etwa 400 Millionen Pilger erwartet werden. Große Menschenmassen nahmen in den frühen Morgenstunden ein rituelles Bad, das von Sünden befreien und Erlösung bringen soll.

 

Kumbh Mela gilt als größtes religiöses Fest der Welt. Viele Pilger gingen viele Wochen lang zu Fuß, um den diesjährigen Austragungsort im Bundesstaat Uttar Pradesh zu erreichen.

Kumbh Mela in Prayagraj

Das seit Jahrhunderten gefeierte Fest dauert bis zum 26. Februar und findet dieses Mal in Prayagraj am Zusammenfluss des Ganges und des Yamuna in Nordindien statt. Der hinduistischen Mythologie zufolge kommt noch ein dritter, unsichtbarer Fluss hinzu, der Saraswati.

Gigantische logistische Herausforderung

Das seit Jahrhunderten gefeierte Fest dauert bis zum 26. Februar und findet dieses Mal in Prayagraj am Zusammenfluss des Ganges und des Yamuna in Nordindien statt. Foto: ZumaPress Wire/Prabhat Kumar Verma/dpa
läubige versammeln sich am Sangam, um am ersten Tag der Maha Kumbh Mela ein Bad zu nehmen. Foto: ZumaPress Wire/Prabhat Kumar Verma/dpa
Gläubige führen am ersten Tag der Maha Kumbh Mela Rituale am Sangam durch. Foto: ZumaPress Wire/Prabhat Kumar Verma/dpa
Gläubige versammeln sich am Sangam Foto: ZumaPress Wire/Prabhat Kumar Verma/dpa
Der hinduistischen Mythologie zufolge kommt noch ein dritter, unsichtbarer Fluss hinzu, der Saraswati. Foto: ZumaPress Wire/Prabhat Kumar Verma/dpa
Die Zahl der bis zu 400 Millionen erwarteten Pilger entspricht der Einwohnerzahl der USA und Kanadas zusammen. Foto: AP/Rajesh Kumar Singh/dpa
Ein Gläubiger bläst in eine Muschel, nachdem er am ersten Tag der Maha Kumbh Mela das heilige Bad im Sangam genommen hat. Foto: ZumaPress Wire/Prabhat Kumar Verma/dpa

Für die Organisatoren stellt das Fest eine gigantische logistische Herausforderung dar. Die Zahl der bis zu 400 Millionen erwarteten Pilger entspricht der Einwohnerzahl der USA und Kanadas zusammen.

Ein riesiges Netzwerk von Gemeinschaftsküchen kann bis zu 50.000 Menschen gleichzeitig verköstigen, rund 150.000 Toiletten wurden gebaut und für Versammlungen wurden 68.000 LED-Leuchtkörper installiert, die so hell leuchten, dass sie aus dem All zu sehen sind.

Info: Hinduismus

Gründer
Der Hinduismus besteht aus verschiedenen Religionen, die sich überlagern und gegenseitig beeinflussen, in Lehre, Götterwelt und Riten aber teilweise große Unterschiede aufweisen. Vor 4000 Jahren entstanden die ersten heiligen Schriften, die Veden, danach bildeten sich die großen Richtungen des Brahmanismus, Vishnuismus, Shivaismus heraus.

Heilige Schriften
Die Veden entstanden 2000 bis 600 v. Chr. Die zunächst mündlich überlieferten Schriften bestehen aus vier Sammlungen sowie den Anhängen Brahmanas und Upanischaden.

Grundidee
Der Hinduismus besitzt keinen Stifter, sondern hat sich in vielen Sekten aus der vedischen Religion entwickelt. Hindus huldigen einer Götterwelt, die wichtigsten Götter sind Brahma (Weltenschöpfer), Vishnu (Welterhalter), Shiva (Weltenzerstörer). Zentral sind die Lehren von der Wiedergeburt und vom Karma. Demnach wirken gute und schlechte Taten fort und bestimmen das Schicksal.

Krieg und Frieden
Innerhalb des Hinduismus gab es kaum Religionskriege oder Ketzerverfolgungen. Grund dafür ist, dass keine der Gruppen einen absoluten Wahrheitsanspruch erhebt. Eine wichtige Rolle spielt das Prinzip der Gewaltlosigkeit.

Anhängerr
Mit 900 Millionen Anhängern ist er die drittgrößte Weltreligion und vor allem in Indien, Nepal, Bangladesch, auf Sri Lanka und Bali verbreitet.