Und Beate Weber? „Ich bleibe“, stellt sie klar. Keine Frage: die Frau, die einst als Sekretärin beim ZDF begann, bevor sie als Seiteneinsteigerin in der Redaktion von „Wetten, dass..?“ landete, liebt ihren Job. Doch wie steht es mit ihrer Verantwortung? Plagen sie Zweifel oder gar Schuldgefühle? Diese Frage bleibt unbeantwortet.

 

Das ist der Preis, den Journalisten dafür bezahlen müssen, um überhaupt ein Interview mit ihr zu bekommen – und auch das nur per E-Mail, so hat es der Sender verfügt. „Zu diesen Fragen ist vom ZDF bereits alles gesagt worden, was es zu sagen gibt“, heißt es zur heilen Materie in der Pressestelle. Da Beate Weber nicht für das Programm verantwortlich sei, könne sie sich gar nicht dazu äußern.

Ein brisantes Thema. Der restriktive Umgang damit verrät vielleicht mehr über das Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Fernsehens als über Beate Weber. Diesen Konflikt kann ihr keiner abnehmen. Zwar wird die Herrin der Wetten nicht müde, zu beteuern, Kniefälle vor der Konkurrenz bei RTL habe man nicht nötig. Doch ein schaler Nachgeschmack bleibt. Es war ja kein Geheimnis, dass Samuel Koch schon bei den Proben gestürzt ist. Hätte Beate Weber die Notbremse ziehen können? Oder gab es Druck von oben? Nahm der Sender Einfluss auf die Wetten? Auch diese Frage bleibt unbeantwortet.

Diskretion ist in ihrem Job das A und O

Es war nicht das erste Mal, dass sich die Macher mangelnde Sorgfalt bei der Auswahl der Wetten gefallen lassen mussten. Schon 1988 war die TV-Show in die Schlagzeilen geraten. Damals ging es um Buntstifte. Ein gewisser Thomas Rautenberg hatte gewettet, er könne ihre Farbe am Geschmack erkennen. Nach der Wette entlarvte er sich selber als Schwindler. Thomas Rautenberg hieß in Wirklichkeit Bernd Fritz. Er arbeitete als für das Magazin „Titanic“. Er trickste Weber aus. Er linste einfach über den Rand einer Schutzbrille.

Schweres Geschütz, feines Tuning

Der Motor käme ins Stottern, wenn es niemanden mehr gäbe, der auf Anhieb erkennt, welche Wette im Fernsehen funktioniert und welche nicht. Bauern, die ihre Kühe am Schmatzen erkennen . Feinmotoriker, die Feuerzeuge mit Hilfe einer Baggerschaufel entflammen. Kakteenzüchter, die die stacheligen Objekte ihrer Begierde mit der Zunge erkennen. Das sind Ideen, die Beate Weber aus einer Flut von Bewerbungen ausgewählt hat. Originell sollen sie sein, verblüffend, aber einfach.

Gerne was mit Bagger. Bagger gehen immer. Was die Deutschen an Wetten mit der Baumaschine fasziniert, das stellt auch Beate Weber vor ein Rätsel. Vielleicht ist das Männerspielzeug ein Sinnbild für TV-Unterhaltung made in Germany, wie sie diese Show in ihrer reinsten Form verkörpert: schweres Geschütz, feines Tuning.

Es folgen noch drei Ausgaben im Herbst

Fünfzig Vorschläge pro Sendung bleiben übrig, nachdem Beate Weber die Wiederholungstäter („Ich erkenne dreißig Autos am Geräusch ihres Anlassers“), die Anrüchigen (Gib mir ein Bäuerchen – und ich sage Dir, was Du gegessen hast) und die Todesmutigen (Fliegenpilze? Find ich lecker) aussortiert hat. Die Favoriten besucht sie anschließend zu Hause. Wer es letztlich in die Show schafft, entscheidet die Redaktionskonferenz.

Darauf weist der ZDF-Sprecher Peter Gruhne hin, wenn man Beate Weber fragt, wie sie mit dem jenem folgenschweren Unfall vom 4. Dezember 2010 umgeht. An jenem Abend stürzte der 23-jährige Hobby-Stuntman Samuel Koch bei dem Versuch, Autos auf Sprungfedern zu überwinden. Der Unfall wurde zum Mega-GAU für die Mainzelmänner. Der Kandidat sitzt seither im Rollstuhl. Der Moderator zog die Konsequenz und erklärte seinen Rücktritt. Ob aus Amtsmüdigkeit oder Buße, darüber streiten sich die Kritiker. Fakt ist: Gottschalk geht. Am Samstag läuft die letzte Sendung aus Mallorca, es folgen noch drei Ausgaben der Show im Herbst. Dann ist Schluss.

Ein schaler Nachgeschmack bleibt

Und Beate Weber? „Ich bleibe“, stellt sie klar. Keine Frage: die Frau, die einst als Sekretärin beim ZDF begann, bevor sie als Seiteneinsteigerin in der Redaktion von „Wetten, dass..?“ landete, liebt ihren Job. Doch wie steht es mit ihrer Verantwortung? Plagen sie Zweifel oder gar Schuldgefühle? Diese Frage bleibt unbeantwortet.

Das ist der Preis, den Journalisten dafür bezahlen müssen, um überhaupt ein Interview mit ihr zu bekommen – und auch das nur per E-Mail, so hat es der Sender verfügt. „Zu diesen Fragen ist vom ZDF bereits alles gesagt worden, was es zu sagen gibt“, heißt es zur heilen Materie in der Pressestelle. Da Beate Weber nicht für das Programm verantwortlich sei, könne sie sich gar nicht dazu äußern.

Ein brisantes Thema. Der restriktive Umgang damit verrät vielleicht mehr über das Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Fernsehens als über Beate Weber. Diesen Konflikt kann ihr keiner abnehmen. Zwar wird die Herrin der Wetten nicht müde, zu beteuern, Kniefälle vor der Konkurrenz bei RTL habe man nicht nötig. Doch ein schaler Nachgeschmack bleibt. Es war ja kein Geheimnis, dass Samuel Koch schon bei den Proben gestürzt ist. Hätte Beate Weber die Notbremse ziehen können? Oder gab es Druck von oben? Nahm der Sender Einfluss auf die Wetten? Auch diese Frage bleibt unbeantwortet.

Diskretion ist in ihrem Job das A und O

Es war nicht das erste Mal, dass sich die Macher mangelnde Sorgfalt bei der Auswahl der Wetten gefallen lassen mussten. Schon 1988 war die TV-Show in die Schlagzeilen geraten. Damals ging es um Buntstifte. Ein gewisser Thomas Rautenberg hatte gewettet, er könne ihre Farbe am Geschmack erkennen. Nach der Wette entlarvte er sich selber als Schwindler. Thomas Rautenberg hieß in Wirklichkeit Bernd Fritz. Er arbeitete als für das Magazin „Titanic“. Er trickste Weber aus. Er linste einfach über den Rand einer Schutzbrille.

Man hätte gerne ihr Gesicht gesehen, als der Schwindel aufflog. Sie habe „betroffen“ reagiert, räumt sie ein. Schließlich setzte die Aktion „alle anderen Kandidaten einem Generalverdacht aus“. „Heute sehe ich es lockerer. Der Vorfall gehört zur Geschichte von „Wetten, dass..?“ Sie hütet sich aber davor, von einem PR-Coup zu sprechen. Diskretion ist in ihrem Job das A und O. Ganz zu schweigen von einer bedingungslosen Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber. Bis vor Kurzem hing in ihrem Büro auf dem Mainzer Lerchenberg ein Starschnitt. Er zeigte Deutschlands bekanntesten Rüschenhemdträger in Lebensgröße: Thomas Gottschalk.