Schöne Bescherung: Am Heiligabend versucht jemand, ins Hotel Hirsch einzudringen.

Leonberg - Rainer Contala sitzt der Schock immer noch in den Knochen. Einbruch am Heiligabend! Als den Restaurantleiter und Geschäftsführer diese Nachricht ereilte, hatte er das Schlimmste befürchtet. Am 24. und 25. Dezember ist der Hirsch in Eltingen zwar zu, aber am zweiten Weihnachtsfeiertag war die Gästeliste voll. „Wenn da jemand randaliert hätte, dann hätten wir ein Problem gehabt“, sagt Contala.

 

So weit ist es aber nicht gekommen – dank eines mutigen und aufmerksamen Hirsch-Mitarbeiters. Am Heiligabend um 17.12 Uhr, so steht es später im Polizeibericht, macht sich jemand an einer alten Tür zu schaffen. Mit einem Pickel versucht der Täter, die Tür zu öffnen. „Unser Mitarbeiter hat das von der oberen Terrasse aus gesehen und den Einbrecher dann überrascht“, berichtet Rainer Contala. Der Mitarbeiter wohnt nämlich in dem Hotel-Gebäude. Er war der einzige, der zu diesem Zeitpunkt im Haus war.

Weggekommen ist nichts

„Er hat den Einbrecher sogar fotografiert, allerdings nur von hinten“, sagt der Hotelmanager. Weggekommen ist nichts, nur ein Sachschaden an der Tür ist zu verzeichnen. Zu Fuß flüchtet der Täter in das westlich angrenzende Wohngebiet. Die Polizei ist sofort zur Stelle, sogar mit einem Hubschrauber wird nach dem Einbrecher gefahndet. „Die Suche nach dem flüchtigen Täter mit mehreren Streifen und dem Polizeihubschrauber verlief negativ“, teilt die Polizei schließlich mit.

Der Täter wusste wohl, dass der Hirsch in Eltingen an Heiligabend geschlossen ist. Es ist die grauenvolle Vorstellung schlechthin. Während man besinnlich und friedlich auswärts Weihnachten feiert, macht sich zu Hause ein Einbrecher zu schaffen.

Und im Hirsch ist es schon das zweite Mal innerhalb von wenigen Tagen. Denn bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag stieg jemand über den Zaun des Geländes und hebelte anschließend eine Eingangstür auf. In der Weinstube macht er sich an einem Zigarettenautomat zu schaffen. Er nimmt nur Zigaretten und Bargeld mit. „Glücklicherweise hat er keine Schäden hinterlassen“, berichtet Rainer Contala. „Er hat nicht randaliert.“

Ist es der gleiche Täter?

Die Polizei vergleicht die Spuren der beiden Einbrüche, kommt schließlich zu dem Schluss: „Aufgrund der Spurenlage vor Ort handelte es sich vermutlich um dieselben unbekannten Täter“, teilt ein Sprecher mit. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf 800 Euro beim ersten und 1500 Euro beim zweiten Einbruch.

Rainer Contala ist indes froh über seinen mutigen Mitarbeiter. „Ja, wenn der Betrieb gefährdet gewesen wäre, wäre es schlimm gekommen“, sagt er.