Drei Kommunen im Rems-Murr-Kreis beteiligen sich am Sonntag am Deutschen Fachwerktag: Schorndorf, Backnang und Waiblingen bieten Führungen an.
Die bundesweiten Feierlichkeiten finden in der Oberlausitz statt, wo die offenen Gebindehäuser in den Fokus gerückt werden. Doch auch in vielen der beteiligten Städte und Gemeinden des 11. Deutschen Fachwerktags finden an diesem Sonntag, 25. Mai, Führungen, Fachvorträge und Workshops statt. Im Rems-Murr-Kreis sind drei Vorzeige-Fachwerkkommunen dabei: Schorndorf, Backnang und Waiblingen.
Mehr als 100 000 Fachwerkhäuser stehen in den Mitgliedsstädten der Deutschen Fachwerkstraße. Etliche davon befinden sich in jenen Städten an Rems und Murr, die eine beeindruckende historische Fachwerkkulisse vorweisen können und gern Interessenten an mittelalterlichem Leben anziehen. „Fachwerk ist nicht nur schön, sondern auch zukunftsrelevant“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Schorndorfer Rathaus.
Tradition erhalten, Zukunft gestalten
Und so freut man sich in der Geburtsstadt Gottlieb Daimler, der natürlich einst auch in einem Fachwerkhaus aufgewachsen ist, an diesem Tag Teil des bundesweiten Netzwerks zu sein, das zeigt, wie Vergangenheit und Zukunft Hand in Hand gehen können – ganz nach dem Motto: „Tradition erhalten, Zukunft gestalten.“
Die Schorndorfer Organisatoren haben zwei Führungen vorbereitet, zu denen man sich nicht anmelden muss. Die erste trägt den Titel „Aus Holz gebaut – Wohnen in der Fachwerkstadt“, dauert eine Stunde und beginnt um 11 Uhr beim Stadtmuseum, Kirchplatz 7–9. Was genau verbirgt sich hinter den kunstvollen Fassaden? Besucher können das Innenleben zweier historischer Fachwerkgebäude aus dem 17. Jahrhundert bestaunen. Denn das Stadtmuseum ist in zwei traditionsreichen Häusern untergebracht: der ehemaligen Deutschen Schule und der ehemaligen Lateinschule.
Es gibt Infos über die Tradition der Ackerbürger und die Tierhaltung mitten in der Stadt. Bürgerliche und bäuerliche Möbel aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind ebenso zu sehen wie typische Gerätschaften rund um das Kochen und Heizen in früherer Zeit.
Unter dem Titel „Von Streben, Rauten und Eselsrücken“ beginnt um 14 Uhr am Eingang des Schorndorfer Rathauses, Marktplatz 1, eine weitere Führung. Die gesamte Innenstadt Schorndorfs steht unter Denkmalschutz. Vor allem der malerische Marktplatz mit seiner Fachwerkkulisse gehört zu den schönsten seiner Art in ganz Süddeutschland.
In Backnang werden am Sonntagnachmittag in einer 90-minütigen Führung ausgewählte Fachwerkbauten vorgestellt, die Geschichte dahinter wird lebendig. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Stiftshof. Kosten: fünf Euro. Anmeldung und Rückfragen unter tourismus@backnang.de oder Telefon 0 71 91 / 89 43 61.
Waiblinger Rätsel: Was sind Floßaugen?
In Waiblingen werden im Haus der Stadtgeschichte am Sonntag bei Architekturführungen um 11.30, 12.30, 14 und 15 Uhr knifflige Fragen beantwortet: Was sind Floßaugen? Woher kommt der Begriff „Wand“? Und warum ritzte Giovanni seinen Namen hoch oben in den Putz? Bei dieser Führung erfahren die Gäste die großen und kleinen Geheimnisse des Gebäudes Weingärtner Vorstadt 20. Interessenten können auch spontan kommen.
Ebenfalls in Waiblingen beginnen um 11 und um 13 Uhr Führungen unter dem Motto „Lustige Gesellen“. In Augenschein genommen werden dabei insbesondere die knitzen Neidköpfe, die zahlreiche Ecken und Kanten der Fachwerkbauten zieren. Anmeldung online über den Veranstaltungskalender auf der Homepage der Stadt Waiblingen.