Bei den Leonberger Stadtführungen werden große Zeitsprünge gemacht. An diesem Sonntag geht es in die Tiefen der Parkkaverne.
Vielen in Leonberg ist das Parkhaus Altstadt unter dem einstigen Begriff Parkkaverne bekannt. Tatsächlich hatten die Stellplätze unter dem Marktplatz ursprünglich eine ganz andere Bedeutung. Mitte der Achtziger gebaut, sollte die heutige Tiefgarage bei einem Atomschlag den Menschen in Leonberg das Überleben sichern.
Auch wenn die Nutzung als Schutzraum mittlerweile nicht mehr ohne Weiteres möglich ist, so sind doch noch eine Menge Spuren und Einrichtungen zu sehen und deren Funktionen erkennbar. Einen Einblick in die ursprüngliche Nutzung gibt Simon Salin vom Technischen Hilfswerk am Sonntag, 7. Juli, 14.30. Treffpunkt ist an der Bushaltestelle Seegarten gegenüber der Ausfahrt aus der Parkkaverne in der Seestraße.
Früher Atomschutzbunker – heute Parkhaus
An diesem Sonntagmittag werden schwere Türen geöffnet und ein Blick in den Ablauf und das Leben in einem Atomschutzbunker geworfen. Die Besucher sollten zur Führung selbst bei schönem Wetter eine Jacke mitbringen, da in der Anlage eher kühle Temperaturen herrschen.
Die Teilnahme kostet pro Person 10 Euro inklusive einer kleinen Stärkung. Eine vorherige Anmeldung mit Ticketkauf im i-Punkt im Rathaus am Belforter Platz ist erforderlich, da die maximale Personenzahl wegen des laufenden Parkbetriebs aus Sicherheitsgründen auf 25 begrenzt ist.
Wie schmeckte früher der Wein?
An dem folgenden Sonntag, 14. Juli, führt die Historikerin Ina Dielmann unter dem Motto „Die Luft ist rein … aber rauh“ durch den kleinsten Leonberger Teilort Gebersheim. Los geht es um 14.30 Uhr am Bauernhausmuseum, Alte Dorfstraße 34.
Von der bäuerlichen Gemeinde zum attraktiven Wohnort
Bei ihrem Rundgang durch den Ort zeigt Ina Dielmann auf, wie aus einer kleinen bäuerlichen Gemeinde ein attraktiver Wohnort geworden ist. Doch das bäuerliche Leben hat auch Spuren im Ortsbild hinterlassen. So blieben beispielsweise noch das Gemeindebackhaus als Zeugnis für die lebensnotwendige Vorratshaltung und das letzte erhaltene Waaghaus im Altkreis Leonberg erhalten.
Aber auch das alltägliche Leben der Bewohner soll nicht zu kurz kommen. Welche Kenntnisse musste man vorweisen, um hier Schulmeister werden zu können, wie schmeckte der Wein, wie sah ein Backtag aus und wie werden die Einheimischen in einer Ortsbeschreibung aus dem 19. Jahrhundert dargestellt? Die Teilnahme kostet 4 Euro, Leute unter 16 zahlen nichts. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mit dem Franziskanerbruder unterwegs
Am Samstag, 20. Juli, schlüpft der Leiter der Volkshochschule, Uwe Painke, in die Kutte des Franziskanerbruders Antonius und führt die Gäste ins Leonberg des Jahres 1485. Er erzählt aus seinem Leben als Mönch in einer bewegten Zeit zwischen dem ersten Landtag und den Wirren im Württemberg des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Manchem Besucher aus dem 21. Jahrhundert mögen auch die Gedanken des mittelalterlichen Mönches unerwartet aktuell erscheinen.
Treffpunkt ist um 14.30 Uhr auf dem Schlosshof, bei der Treppe zum Pomeranzengarten. Die Teilnahme kostet 5 Euro, Personen unter 16 zahlen nichts.