Der Stuttgarter Gemeinderat wird sich am Freitag noch einmal mit dem Historischen Volksfest beschäftigen und dessen Ausgestaltung. OB Frank Nopper wird sich dabei eindeutig positionieren.

Stuttgart - Der Wirtschaftsausschuss des Stuttgarter Gemeinderats wird sich an diesem Freitag noch einmal mit dem Historischen Volksfest beschäftigen. Dieses soll vom 24. September bis zum 3. Oktober auf dem Schlossplatz stattfinden.

 

Immer noch ist umstritten, ob Schauspieler in die Rollen historischer Figuren wie der Württembergischen Könige Wilhelm I. und Wilhelm II. sowie Königin Katharina oder eines Stadtgardisten schlüpfen sollen. Vor vier Jahren bei der ersten Auflage hatten die Schauspieler zu Führungen geladen und aus der Sicht ihrer Figuren vom Volksfest und dessen historischer Wurzeln erzählt. An dieser Art der Geschichtsvermittlung hatte sich Kritik geregt, zu einseitig erfolge diese aus Sicht der Monarchen, hatten vor allem Stadträte der Linken und der SÖS moniert.

Der OB meldet sich zu Wort

Dem Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper scheint das Thema so wichtig, dass er schon am Tag vor der Sitzung des Wirtschaftsausschusses seine Meinung verlauten und verbreiten ließ.

Er sehe keine Veranlassung, sich von König Wilhelm I. von Württemberg abzuwenden oder ihn zu verstecken, teilte Nopper mit. „Im Gegenteil: Das Königreich Württemberg wurde in seiner Zeit zu einem der modernsten Verfassungsstaaten in Europa. Württemberg wandelte sich unter der Führung von König Wilhelm I. von Württemberg zu einem Land von Reformen und Aufschwung. Und dieser war zudem Gründer und Erfinder des Cannstatter Volksfestes in Zeiten von Not und Entbehrung.“

Wilhelm soll bei der Eröffnung präsent sein

Er sei gegen eine Verklärung der Monarchie, aber auch gegen eine geschichtslose Abkehr von Tradition und Brauchtum. Er möchte, dass die Eröffnungsfeier des Historischen Volksfests am 24. September in jedem Fall von Schauspielern in historischen Kostümen begleitet werde. König Wilhelm I. sollte das Eröffnungsdekret für das Volksfest verlesen, begleitet von Vertretern des Bauern- und Handwerkerstandes.

Außerdem solle sein Wirken und das seiner Frau, Königin Katharina von Württemberg, „während des Historischen Volksfestes in einer Ausstellung rund um die Jubiläumssäule beleuchtet werden, um es einzuordnen in die Geschichte des Landes und der Landwirtschaft in Württemberg“. Letztes war ohnehin unstrittig, war wieder so geplant und hatte auch beim ersten Historischen Volksfest anno 2018 rund um die Jubiläumssäule so stattgefunden.