Wie sich die heißen Tage am besten überstehen lassen. Und was es beim Umgang mit Pflanzen zu beachten gilt.

Leonberg - Kleine Kinder spüren die Auswirkungen der Hitze besonders stark. Was also sollten zum Beispiel Eltern speziell bei den Jüngsten beachten? Die Erzieher des katholischen Kindergartens Sankt Christopherus in Weil der Stadt geben Tipps. In jedem Fall sollten die Kleinen nicht so lange in der prallen Sonne sein – auf wenn es draußen noch so schön ist. Außerdem müssen sie immer genug trinken, immer eine Kopfbedeckung aufhaben und ausreichend eingecremt sein. „Es ist uns lieber, wenn die Kinder am Morgen rausgehen, wenn es noch kühler ist. Ansonsten müssen wir sehr aufmerksam sein, dass die Kinder immer wieder reingehen und sich ausruhen“, sagt Elke Escher-Ostermeier, die Leiterin des Kindergartens.

 

Trotz der Hitze sei der Sommer doch eine der besten Jahreszeiten: „Das Wasser ist das Tollste bei uns“, findet die Leiterin. Auf dem Gelände gibt es kleine Planschbecken und Spielmöglichkeiten am Wasser. „Da haben die Kinder natürlich einen Riesenspaß, sich gegenseitig nass zu machen, das Wasser hin- und herzutragen und Staudämme zu bauen. Es macht einen so froh, da zu zuschauen! Was gibt es denn besseres für Kinder als Wasser?“

Was für die Kinder gilt, das sollten sich die Erwachsenen ebenso zu Herzen nehmen. Michael Lohfink, Hausarzt aus Leonberg und außerdem Arzt vom Deutschen Roten Kreuz und der Feuerwehr, hat Tipps, wie man einen Sonnenstich oder Kreislaufkollaps vermeiden kann: „Ganz wichtig ist die Kopfbedeckung, luftige Kleidung und ausreichend trinken. So viel Flüssigkeit, wie es geht.“ Das Getränk müsse nicht unbedingt eiskalt sein, sondern Raumtemperatur sei völlig ausreichend. „In warmen Ländern trinken die Leute sogar heißen Tee. Das kühlt den Körper tatsächlich eher ab als ein eiskaltes Getränk.“

Viel trinken, lautet die Devise

Vor allem älteren Menschen empfiehlt der Hausarzt, sich ein klares Ziel zu setzen, einen halben oder sogar ganzen Liter mehr zu trinken. Wenn man dann doch bemerkt, dass es einem ein wenig schwindelig wird und der Kreislauf nicht mehr so stabil wirkt, dann heißt es: Schnell in den Schatten, hinlegen und die Füße hoch. „Glauben Sie mir, ich weiß genau wovon ich rede: Ich war am vergangenen Wochenende zuständig für ein Zeltlager mit rund 500 Kindern“, sagt Lohfink lachend.

Es gibt natürlich Aktivitäten, die nicht empfehlenswert sind. Schwere Arbeit, vor allem in der prallen Sonne, kann schnell zu einem Sonnenstich führen. Sport und hohe körperliche Anstrengung während der Hitze können zum Beispiel einen Kreislaufkollaps hervorrufen. Zusätzlich sollte man die Mittagshitze, so gut es geht, meiden. Nicht ohne Grund halten Länder wie Italien oder Spanien ihre „Siesta“ über den Mittag.

Um eine Erkältung zu vermeiden, sollte man – entgegen dem, was man gerne tun würde –, die Klimaanlage nicht so stark aufdrehen. „Der Wechsel zwischen heiß und kalt ist sehr ungesund für den Körper und kann schnell zu einer Erkältung führen“, erklärt Michael Lohfink. Der Körper braucht ein paar Tage für die Umstellung, und die schnellen Temperaturwechsel sind eine hohe Belastung.

Weniger Rasen mähen

Im Hochsommer leiden die Pflanzen auf dem Balkon und im Garten oft unter der starken Sonne. Wie kann man nun seine Pflanzen am besten vor längeren Schäden und dem Vertrocknen schützen? Das erklärt Jana Hubbes vom städtischen Baubetriebshof in Leonberg, zuständig für den Pomeranzengarten: „Man sollte am besten morgens oder abends gießen, nicht mittags oder nachmittags, da sonst die Pflanzen verbrennen können und das Wasser zu schnell verdunstet.“ Es sollte darauf geachtet werden, den Boden durchgehend feucht zu halten. Bei extremer Hitze empfiehlt es sich, mehrfach täglich zu gießen. Auch das Rasenmähen sollte man in einer Hitzeperiode verringern, da das Wasser langsamer verdunstet, wenn das Gras länger ist.

Der Pomeranzengarten in Leonberg ist wegen der Höhe und der Südlage immer um einige Grad wärmer als das restliche Stadtgebiet. Deshalb werden dort nur Pflanzen eingesetzt, die gut mit der Sonne und den Temperaturen zurechtkommen – etwa Pomeranzenbäumchen, Lavendel, Buchsbäumchen, Salbei, Thymian, etc. „Wenn wir nicht wochenlang über 30 bis 35 Grad haben, verträgt es der Garten gut. Allerdings müssen wir aufgrund des Temperaturanstiegs in den vergangenen Jahren häufiger gießen“, sagt Hubbes. Generell gilt für die eigenen Pflanzen die Grundregel: Je kleiner das Pflanzengefäß, desto öfter muss gegossen werden.