Ich lebe seit mehreren Jahren fast durchgängig in Dachgeschosswohnungen. In dieser Zeit habe ich gelernt, welche Tricks bei Hitze funktionieren und welche nicht. Hier sind meine besten Tipps.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

1. Fenster auf, wenn es kühl ist

Ich versuche im Sommer trotz der Hitze so viel kühle Luft wie möglich in meine Dachgeschosswohnung zu bekommen. Erfahrungsgemäß funktioniert das nachts am besten. Allerdings kann ich die Fenster aktuell aufgrund von Straßenlärm nicht offenlassen. Deshalb lüfte ich morgens und abends verstärkt, wenn die Sonne nicht hereinscheint und die Luft recht kühl ist.

 

2. Abdunkeln ist wichtig

Am Tage sehe ich zu, dass ich die Hitze möglichst draußen halte. Da ich ein großes Dachfenster habe, das weder über Jalousien noch über einen Rollladen verfügt, habe ich mir ein Sonnenschutztuch mit Saugnäpfen geholt, welches ich ans Fenster haften kann. Das funktioniert zwar nicht optimal, ist dafür aber eine preiswerte Lösung. Das Tuch hat mich um die 20 Euro gekostet. Es gibt noch weitere Möglichkeiten wie Verdunkelungsfolien, nachrüstbare Rollos usw. Hier sollte man sich gründlich informieren, um für sich die beste Lösung zu finden. Als Mieter kann man zudem mit dem Vermieter sprechen, ob er einen Sonnenschutz nachrüsten kann.

3. Klimagerät sorgt für Abkühlung

Da mein Bett in einem ausgebauten Dachboden direkt unter dem Dach steht, ist es nachts unerträglich heiß. Ich habe mir daher eine mobile Klimaanlage gekauft. In besonders heißen Nächten verschafft mir das eine wohltuende Kühlung. Allerdings ist die Klimaanlage sehr laut und der zugehörige Schlauch muss durch das Fenster nach draußen gehängt werden. Und da wären wir wieder beim Thema Straßenlärm. Zudem steigt der Stromverbrauch enorm an, wenn ich die Klimaanlage einschalte.

Bei der Auswahl eines solchen Geräts lässt man sich am besten in einem Fachgeschäft beraten, denn es gibt große Unterschiede bei der Leistung, dem Stromverbrauch und dem Preis. Wasserkühler und Luftreiniger mit Kühlfunktion funktionieren meiner Erfahrung nach nicht. Im Prinzip handelt es sich dabei nur um sehr teure Ventilatoren. Hier würde ich lieber auf einen normalen Ventilator setzen.

4. Für einen Durchzug sorgen

Bin ich während der heißen Mittagsstunden zu Hause, öffne ich die Fenster. Denn ein Durchzug mit warmer Luft ist mir lieber als die kühlere, aber stickige Luft. Früher habe ich ab und zu noch mit Ventilatoren nachgeholfen, vor die ich eine Schüssel mit Eiswasser gestellt habe. Das mache ich aber mittlerweile nicht mehr. Bin ich nicht zu Hause, dunkle ich alles ab, öffne den Lüftungsschlitz an meinem Dachfenster und kippe die Balkontüre. So staut sich die Hitze nicht so sehr. Je nach Wohnung kann es aber auch sinnvoller sein, die Fenster geschlossen zu halten, sodass die warme Luft nicht in die Wohnung eindringt.

5. Nah am Boden schlafen

Da warme Luft nach oben steigt, zerre ich die Matratze in besonders heißen Nächten manchmal auf den Boden. Dort ist die Luft zumindest gefühlt etwas kühler. Je weiter runter man kommt, desto besser.

6. Elektrogeräte ausschalten

Es mag zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein, doch jedes elektrische Gerät, das nicht gebraucht wird, schalte ich im Sommer aus. Das heißt, ich nehme auch Geräte vom Strom, die im Stand-by-Modus laufen. So wird die Luft durch die Wärme, die sie abgeben, nicht noch weiter erwärmt. Ist es einmal extrem heiß draußen, verzichte ich möglichst auch auf das Kochen und Staubsaugen, um nicht noch mehr warme Luft in die ohnehin schon aufgeheizte Wohnung zu bringen.

7. Sonstige Tipps

Was mir abgesehen von den oben genannten Tipps hilft, die Hitze im Dachgeschoss besser zu ertragen, ist es, meine Verhaltensweisen im Sommer anzupassen. So versuche ich zum Beispiel, nicht zu spät zu Abend zu essen und auf schwere Kost zu verzichten. Zudem versuche ich, meine Schlafhygiene zu optimieren. Das heißt, immer zur selben Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, abends mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen zu lesen und blaues Licht zu meiden. Zu guter Letzt hilft mir körperliche Aktivität. Je müder ich abends bin, desto schneller kann ich einschlafen. So bleibt keine Zeit, sich Gedanken über die Hitze zu machen.

Hilft der Trick mit feuchten Handtüchern?

Im Internet liest man immer wieder, dass man feuchte bzw. nasse Handtücher aufhängen soll. Manchmal auch in Kombination mit einem Ventilator, der darauf gerichtet wird. Ich persönlich finde, dieser Tipps hilft nicht gegen die Hitze in einer Dachgeschosswohnung. Im Gegenteil, ich meine sogar, dass die Feuchtigkeit die Hitze noch unerträglicher macht, da die Luftfeuchtigkeit ansteigt. Jeder, der schon einmal in tropischem Klima unterwegs war, weiß, wie anstrengend feuchte Hitze für den Körper sein kann. In der Vergangenheit habe ich ab und zu einen Ventilator aufgestellt und davor eine Schüssel mit Eiswasser platziert. Das sorgte zumindest kurzfristig für eine Abkühlung.

Mein Fazit

Im Sommer lässt sich das Aufwärmen einer Dachgeschosswohnung kaum vermeiden. Mit den oben genannten Tipps kann man die Hitze aber zumindest erträglicher machen. Für mich persönlich funktioniert die mobile Klimaanlage am besten, um die Temperatur auf ein angenehmes Niveau zu bringen.