So verlief der Auftritt von Hoch Efim in Stuttgart. Durchgeschwitzte Wochenendnotizen von Jan Sellner.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Efim ist in der Stadt. Wer? Efim, so nennen die Meteorologen den Typen, der die brütende Hitze verbreitet. Jeder spürt’s. Efim hat eine wahnsinnige Präsenz. Eigentlich ist er nur heiße Luft, aber gerade das ist das Problem. Viele fühlen sich von ihm erdrückt. Die anderen mögen’s heiß, lassen ihn, das Hoch, hochleben und finden’s cool, dass er da ist. Die paar Tage im Jahr.

 

Efim, überall Efim. Er erhitzt die Gemüter. Seinetwegen reißen sich die Leute die Kleider vom Leib, zapfen Brunnen an, springen ins Mineralwasser und schütten es literweise in sich hinein. Efim, der Heißsporn, treibt den Stuttgart-Läufern die Schweißperlen auf die Stirn. Sein Einfluss setzt die Gärtner unter Hochdruck. Und viele andere mehr. Auch die Tiere. Stichwort: Affenhitze.

Ein Klima-Vorbote ist er auch

Gleichzeitig ist er best Buddy der Eisdielenbetreiber und der Cabriofahrer und der Leute, die ihre Tattoos ins Freibad tragen. Und nachdem er den Kessel zum Kochen gebracht hat, veranstaltet er eine tropische Nacht. Und am Morgen geht das Schwitzen und das Bräunen nahtlos weiter.

Efim ist ein Phänomen. Ein Extrem. Und ein Klima-Vorbote ist er auch. Leider kein guter. Selbst wenn er noch so schön tut.