Ein technischer Defekt bremst eine U-Bahn in München mit Hunderten Fußballfans aus, der Zug bleibt auf freier Strecke stehen. Menschen laufen auf die Gleise, der Strom muss abgestellt werden. Das bremst auch andere Bahnen aus.

München - Eine technische Störung bei der U-Bahn hat am Mittwochabend rund um die Münchner Fußball-Arena zu chaotischen Szenen geführt. Ein mit zahlreichen Fans besetzter Zug hatte seine Fahrt zur Arena, wo am Abend das Testspiel des FC Bayern München gegen Manchester City ausgetragen wurde, wegen einer Störung nicht mehr fortsetzen können. Daraufhin seien Fans auch über die Gleise - die an dieser Stelle oberirdisch liegen - zum Stadion gelaufen. Da Lebensgefahr bestanden habe, habe der Strom abgeschaltet werden müssen, sagte der Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Matthias Korte, am Donnerstag.

 

Abteile sind völlig überhitzt – Personen erleiden Kreislaufschwäche

„Stromabschaltung heißt, dass kein Betrieb mehr möglich ist.“ Dies habe dann auch nachfolgende Züge betroffen, in denen Fahrgäste in der abendlichen Sommerhitze ausharren mussten. „U-Bahnen haben Belüftungsanlagen, aber in dem Moment wo der Strom abgeschaltet wird, funktioniert diese nicht“, teilte die MVG weiter mit.

Mehrere Hundert Fahrgäste flüchteten schließlich aus zwei U-Bahn-Zügen, die völlig überhitzt waren. Die Fans öffneten die Türen per Notentriegelung und marschierten ihrerseits auf den Schienen bis zur nächsten Haltestelle.

Der Rettungsdienst habe einige Fahrgäste wegen Kreislaufschwäche behandeln müssen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Ein Fahrgast habe sich beim Übersteigen eines Zauns eine Schnittwunde an der Hand zugezogen. Erst nach gut eineinhalb Stunden konnte der U-Bahn-Verkehr wieder planmäßig aufgenommen werden.