Hitzebus in Stuttgart „Die Menschen nehmen unser Angebot dankbar an“
Wenn das Thermometer mehr als 30 Grad anzeigt, startet in Stuttgart der Hitzebus und hilft Obdachlosen. Carolin Götz ist mit dabei im Team des DRK und berichtet von der Arbeit.
Wenn das Thermometer mehr als 30 Grad anzeigt, startet in Stuttgart der Hitzebus und hilft Obdachlosen. Carolin Götz ist mit dabei im Team des DRK und berichtet von der Arbeit.
Wenn die Hitze unerträglich wird, sucht, wer kann, einen kühlen Innenraum auf. Doch Obdachlose bleiben unter freiem Himmel der Hitze ausgesetzt. Das Team des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das im Winter mit dem Kältebus unterwegs ist, hilft nun mit dem Hitzebus. Carolin Götz ist eine der Helferinnen und berichtet von ihrer Arbeit.
Frau Götz, Wie viele Einsätze waren es schon?
Diesen Sommer sind wir bisher fünfmal gefahren. Wir stimmen unsere Einsätze mit der Stadt ab und fahren ab Temperaturen von 30 Grad.
Wie helfen sich die Menschen, die auf der Straße leben, selbst?
Einige suchen die Trinkwasserbrunnen der Stadt auf oder nutzen die Angebote der städtischen Wohnungsnotfallhilfe oder Angebote anderer Organisationen. Bei viel Sonne werden Schattenplätze aufgesucht wie beispielsweise Unterführungen.
Kommen die Menschen, die auf der Straße leben, an Trinkwasser?
Von der Stadt werden im Stadtgebiet Trinkwasserbrunnen betrieben. Außerdem gibt es verschiedene Angebote für wohnungslose Menschen, wo Getränke und Essen verteilt werden.
Wie ist die hygienische Lage?
Es gibt bei den verschiedenen Angeboten für Obdachlose die Möglichkeit Wäsche zu waschen oder zu duschen.
Was haben Sie dabei?
Wir haben immer Sonnencreme, Wasser, Deo und auch Snacks dabei, die wir nach Bedarf verteilen.
Haben Sie diesen Sommer schon kritische Situationen erlebt?
Bisher glücklicherweise noch nicht. In den meisten Fällen freuen sich die Menschen über unser Angebot und nehmen es dankbar an.
Wie ist es mit der Bereitschaft der Obdachlosen, Unterkünfte aufzusuchen?
Die Bereitschaft ist unserer Erfahrung nach unterschiedlich hoch. Bei unseren Hitzebus-Touren fragen wir diese allerdings auch nur selten ab. Mit dem Hitzebus versuchen wir möglichst viele Menschen zu erreichen, vor allem auch die, die keine Unterkunft aufsuchen möchten.
Was können Passantinnen und Passanten tun, wenn sie jemanden in Not vorfinden?
Auf jeden Fall ansprechen und fragen, ob die Person Hilfe benötigt. Bei Bedarf Wasser oder Sonnenschutz anbieten. Unter der Hitzebus-Hotline 0711 219 54 776 kann man uns über hilfsbedürftige Menschen informieren. Bei medizinischen Notfällen bitte die 112 rufen.
Was brauchen Sie, falls jemand spenden will?
Da sich hier der Bedarf stets verändert, je nachdem wie viele Menschen was benötigen, helfen uns am besten Geldspenden. Mit diesen kaufen wir dann benötigte Hilfsmittel.
Die Fragen stellte Christine Bilger.