Im Hitzesommer 2003 wurde an 15 Tagen die Ozon-Warnschwelle gerissen. 2018 bisher nur einmal. Der Rückgang liegt auch in der Reduzierung von Stickstoffoxiden (NOx).

Stuttgart - Die Hitze soll in der zweiten Wochenhälfte einen Dämpfer bekommen, noch aber liegt sie bleiern über der Stadt. Am Dienstag könnte der bisherige Jahresrekord von 35,1 Grad (31. Juli) knapp geknackt werden, danach ist aber erst einmal ein wenig Pause. Auffällig an dem langen Sommer bleibt aber, das gefühlt das Thema Ozonbelastung kaum mehr eines ist. Die Tage, an denen vor Aktivitäten im Freien wegen einer hohen Ozonkonzentration gewarnt wird, werden tatsächlich weniger. In Stuttgart wurden in der langen Sommerperiode bisher nur am 20. Juli mehr als 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft gemessen.

 

Dieser Wert gilt als Grenze, ab der sich Menschen mit angeschlagener Gesundheit im Freien schonen sollten, von 240 Mikrogramm an spricht man vom Ozonalarm, weil von da an für alle ein gesundheitliches Risiko besteht. Dieser Wert wurde 2018 noch nicht überschritten. Ozon reizt vor allem die Schleimhäute der Atmungsorgane. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft diese EU-Grenzwerte allerdings als zu hoch ein, spricht schon bei 100 Mikrogramm für länger als acht Stunden von einem Risiko.

15 kritische Ozon-Tage 2003

Einen Tag mit Grenzüberschreitung 2018 – im vergleichbaren Hitzesommer 2003 waren es dagegen stolze 15, wobei damals auch an sechs Tagen die Grenze von 240 Mikrogramm in der Stadt gerissen wurde. Den Rückgang begründen Experten auch damit, dass die Konzentration von Stickstoffoxiden (NOx) geringer geworden sei. Ozon entsteht unter anderem als photochemische Reaktion von Sauerstoff und Luftverunreinigungen wie flüchtigen organische Verbindungen und NOx.

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Die Belastung durch NOx geht seit Jahren zurück, zum Beispiel durch effizientere Verbrennungsmotoren. Das betrifft allerdings nicht das giftige Stickstoffdioxid (NO2), das laut dem Bundesumweltamt überwiegend aus dem Auspuff von Dieselfahrzeugen in die Luft gelangt.