Die Nachfrage explodiert, die Hersteller können nicht mehr liefern: Die Hitze sorgt dafür, dass es in Stuttgart kaum mehr Ventilatoren gibt. Nur bei einem Händler ist die Situation etwas besser.
Stuttgart - Ein Anruf bei Saturn in den Königsbaupassagen hält für schwitzende Kunden nur eine Enttäuschung bereit. Die Bandansage verrät gleich zu Beginn: „Aufgrund der anhaltenden Hitzewelle sind Ventilatoren und Klimaanlagen praktisch ausverkauft.“ Auch könne der Elektronikgroßhändler momentan nicht sagen, wann wieder Geräte erhältlich sein werden. Dasselbe gilt für die beiden Media Märkte in Feuerbach und in Bad Cannstatt, die zum selben Unternehmen gehören wie Saturn.
Seit mehreren Tagen machen Temperaturen jenseits der 30 Grad den Menschen in Stuttgart zu schaffen. Für Abhilfe sorgen im Alltag – zuhause wie im Büro – vor allem Ventilatoren und kleine, tragbare Klimaanlagen. Wer sich nun anlässlich dieses heißen Sommers erstmals ein solches Gerät zulegen wollte, hat allerdings Pech gehabt: Sie sind inzwischen so gut wie nirgendwo in Stuttgart mehr zu kriegen.
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Nachschub ist nicht in Sicht
In der Filiale von Galeria Kaufhof an der Königstraße sind die Regale bei den Ventilatoren ebenfalls leer. Geschäftsführer Thomas Benedetti wartet noch auf eine kleinere Lieferung, glaubt aber nicht, dass diese rechtzeitig eintreffen wird. „Es gibt momentan praktisch keinen Hersteller, der noch Ventilatoren liefert“, erklärt Benedetti und betont: „Dass die Geräte im August zur Neige gehen, ist normal – aber diesen Sommer ist die Nachfrage ganz besonders hoch.“ Auch Benedetti hat von der Einkaufsabteilung in der Kölner Zentrale keine Informationen, ob in nächster Zeit wieder Geräte kommen.
Das kleinere Geschäft Renz Elektro in der Stuttgarter Wilhelmstraße ist die Lage ganz ähnlich. Auf Anfrage heißt es, dass immerhin noch ein ganz kleiner Restbestand von weniger als fünf Geräten vorhanden sei. Wenn dieser Ausverkauft sei, könne man nachbestellen – die Wartezeit sei aber in den Sommerferien besonders lange und die Hitzewelle bis dahin wohl schon vorbei.
Auch im Internet ist die Lage schwierig
Der Engpass in den Regalen der Elektrofachhändlern findet sich auch im Internet wieder. Der Online-Versandhändler Otto etwa berichtet von stetig mehr Suchanfragen nach Ventilatoren. In seinem Online-Shop gibt Saturn die Lieferzeiten sowohl bei Ventilatoren als auch bei Klimaanlagen in der Regel mit 12 Wochen an.
Vor allem die einfachen, günstigen Geräte sind nicht mehr zu bekommen. Doch auch auf teurere Modelle müssen Kunden warten – das teuerste Saturn-Modell kostet 205 Euro und wäre frühestens Mitte September beim Käufer. Dann dürfte die Hitzewelle allerdings vorüber sein. Nur vereinzelt bieten Online-Händler Ventilatoren mit einer Lieferzeit von bis zu einer Woche an.
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Bei Conrad sieht es besser aus
Etwas besser ist die Situation beim Elektrogroßhändler Conrad in der Stuttgarter Kronenstraße. Dort sollen Ende dieser Woche wieder eine Reihe von Ventilatoren in den Regalen liegen, Kostenpunkt zwischen 40 und 60 Euro. Im Online-Shop von Conrad gibt es sogar noch Geräte für 40 bis 100 Euro, die nach Angaben des Unternehmens relativ kurzfristig lieferbar seien.
Gleichzeitig heißt es bei Conrad auf Nachfrage, man könne nicht garantieren, dass „die weiteren Bestände ab morgen noch verfügbar sind“.