Die Hochwasser-Situation in Regensburg war auch in der Nacht zum Dienstag noch äußerst angespannt. Nun hat die Oberbürgermeisterin der Stadt vor Katastrophentourismus gewarnt.

Die Oberbürgermeisterin von Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), warnt vor Katastrophentourismus. „Bitte nicht gehen und schauen, wie es steht. Vor allem nicht auf die Stege gehen, sondern einfach mal sich zurückhalten, weil da müssen die unterwegs sein können, die wirklich helfen und was zu tun haben“, sagte sie am Dienstag in einem Interview des Bayerischen Rundfunks. 

 

Die Lage in ihrer Stadt sei auch in der Nacht, in der ihren Angaben zufolge der Scheitel des Hochwassers erreicht wurde, angespannt gewesen, sagte sie. Das hohe Grundwasser und der instabile Untergrund gefährdeten die Evakuierungen. Ob die Dämme und Schutzvorrichtungen halten werden, sei schwer vorherzusagen. „Wir haben ja eine andere Lage als zum Beispiel 2013, weil wir sehr hohe Grundwasserstände haben und dadurch der Untergrund so instabil wird. Und der Druck auf die Dämme bei einem schwankenden Untergrund schon kritisch ist.“ Sie betonte aber: „Wir sichern von allen Seiten.“

Auch OB von Passau fordert die Bürger auf, das Hochwassergebiet zu meiden

Nach schweren Überflutungen vor allem in Oberbayern und Schwaben hatte sich das Hochwasser zunehmend in den Osten Bayerns verlagert. In Regensburg verließen am späten Montagabend rund 200 Menschen ihre Häuser. Die betroffene Straße liegt in der Innenstadt direkt an der Donau. Dort sei der Untergrund durch den hohen Grundwasserspiegel stark aufgeweicht, teilte eine Sprecherin mit. Deswegen bestehe die unmittelbare Gefahr, „dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird“.

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Passau, Jürgen Dupper (SPD), hatte die Bürger in einem Instagram-Appell aufgerufen, das Hochwassergebiet zu meiden. „Die Altstadt und die betroffenen Straßenabschnitte sind kein Abenteuerspielplatz“, schrieb er am Montag. „Bitte schön: Wer in der Altstadt nichts zu tun hat, der möge da bitte fernbleiben. Und es ist auch fahrlässig, durch das Wasser zu watscheln. Sie wissen nicht, welcher Kanaldeckel schon vielleicht weggeschwemmt wurde, und es wäre jammerschade, wenn Sie auf Nimmerwiedersehen in der städtischen Kanalisation verschwinden würden.“