Die Schadensaufnahme dauerte einige Wochen. Jetzt hat die SV Sparkassenversicherung eine erste Schadensschätzung nach den Überschwemmungen Anfang Juni abgegeben. „Wir erwarten einen Schaden in der Höhe von 130 Millionen Euro bis 200 Millionen Euro“, sagte ein Sprecher unserer Zeitung. Das seien Schäden an Gebäuden, aber auch an Autos. Der Versicher rechnet insgesamt mit rund 6000 Schäden, die reguliert werden müssen. Damit bewegt sich die erste Gesamtschadensschätzung in ähnlichen Höhen wie im Frühsommer 2021, als mehrere Tiefdruckgebiete im Südwesten für Überschwemmungen sorgten.
Andere Versicherer schätzen noch
Die Sparkassenversicherung ist nach wie vor Marktführer bei den Elementarschadenversicherungen im Land. In Baden-Württemberg ist die Quote der versicherten Gebäude im Bundesvergleich besonders hoch, weil es bis Mitte der 1990er Jahre eine Pflichtversicherung gab. Bei der Württembergischen Versicherung waren zunächst rund 3500 Schadensmeldungen eingegangen. Eine Schadenssumme hat die Württembergische noch nicht genannt.
Noch höher dürften indessen die Schäden an der Infrastruktur ausfallen. Allein im Rems-Murr-Kreis geht Landrat Richard Sigel von mehr als 300 Millionen Euro aus. In den betroffenen Gebieten macht sich inzwischen Unmut über die ausbleibende Reaktion des Landes breit. Die Landesregierung will bis nächste Woche prüfen, welche bestehenden Förderprogramme genutzt werden können oder ob Soforthilfen kommen. Für letzteres muss laut Richtlinie des Landes der Gesamtschaden eines Ereignisses bei mindestens 100 Millionen Euro und keine anderen Ansprüche etwa an Versicherer vorliegen.