Einige Tage mit reichlich Regen haben für Hochwasser auf dem Neckar in Stuttgart gesorgt. Dem neuen Neckar-Käpt’n Michael Conz bereitet das Kopfzerbrechen. Treibgut stellt eine Gefahr für die Schiffe dar.

Digital Desk: Jonas Schöll (jo)

Stuttgart - Das durch den Regen der vergangenen Tage ausgelöste Hochwasser bereitet dem neuen Neckar-Käpt’n Michael Conz Kopfzerbrechen. „Wir müssen darauf achten, dass das Treibgut die Schiffe nicht beschädigt. Es ist immer eine gewisse Gefahr dabei, wenn dicke Äste und Baumstämme den Neckar heruntergeschwemmt werden“, sagte der 54-Jährige am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion. „Da machen wir uns Sorgen“, sagte der langjährige und ausgeschiedene Stadtrat der FDP weiter. Conz ist seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der Neckar-Personen-Schiffahrt Berta Epple GmbH.

 

Der neue Neckar-Käpt’n schätzt, dass der Regen das Wasser im Neckar am Dienstag auf bis zu 1,20 Meter über den normalen Pegelstand hat steigen lassen. „Aufgrund des Hochwassers dürfen wir nicht fahren“, sagt Conz. Eigentlich ist das kein Problem, weil der Fahrgastbetrieb ohnehin erst im April beginnt. Doch das Hochwasser erschwert die Renovierungsarbeiten an den Schiffen. „Das Hochwasser behindert uns, weil die Handwerker es schwerer haben aufs Schiff zu kommen. Nicht alle Zugänge stehen zur Verfügung.“

Neckar-Käpt’n ist voller Vorfreude

Es soll sich einiges rund um die Neckarschifffahrt ändern, wenn der neue Fahrplan im April startet. Das Flaggschiff MS Wilhelma (für maximal 300 Personen) bekommt etwa neue Innenmöbel. Zudem soll es eine neue Kapitäns-Lounge geben, die kleinere Gesellschaften von bis zu 20 Menschen buchen können. Die MS Wilhelma soll einen gestrafften Fahrplan nach Marbach erhalten und vor allem zu einer Eventlocation werden. Das bisherige Partyfloß soll zum „Neckarbesen“ werden, zu einer fahrenden Weinlaube.

Die neuen Besitzer wollen die MS Bad Cannstatt hingegen nicht mehr bewegen, sondern umbauen und danach darauf acht Appartements tageweise vermieten. Die Tickets für die weiterhin fahrende MS Wilhelma und den künftigen Neckarbesen werden online erhältlich sein, sie müssen nicht mehr an der Anlegestelle gekauft werden.

„Ich freue mich, wenn der Fahrgastbetrieb startet und wir unsere Fahrgäste auf den Schiffen begrüßen können“, sagt Conz. Die Cannstatter Schiffsflotte stand im vergangenen Jahr noch vorm Aus. Wolfgang Thie, der seit 1997 Chef des Neckar-Käpt’n war, hatte aber noch einen Käufer gefunden. Im Retro-Stil soll’s 2020 aufwärts gehen. Motto: Stuttgart feiert auf dem Neckar.