In Thailand ist das Hochwasser am Freitag in die ersten Vororte von Bangkok eingedrungen.

Bangkok - In Thailand ist das Hochwasser am Freitag in die ersten Vororte der Hauptstadt Bangkok eingedrungen. Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra rief die Menschen auf, sich angesichts des schlimmsten Hochwassers seit einem halben Jahrhundert auf Evakuierungen in höher gelegene Gebiete vorzubereiten. Tags zuvor hatte die Regierung angeordnet, dass die Schleusen der durch Bangkok laufen Kanäle geöffnet werden sollen, damit sich das Wasser nicht weiter aufstaut, sondern durch die Stadt hindurch ins Meer ablaufen kann. Dabei besteht aber die Gefahr, dass die Kanäle über die Ufer treten.

 

Ein Kamerateam der Fernsehnachrichtenagentur APTN konnte am Freitag sehen, wie das Hochwasser in Häuser im nördlichen Bangkoker Bezirk Lak Si eindrang. Dieser liegt am größten der Kanäle, die durch die Haupstadt fließen, dem Prapa-Kanal. Das Wasser stand dort kniehoch, es gab aber zunächst nur geringe Schäden. Die wichtigsten Geschäftsviertel von Bangkok sind bislang nicht betroffen.

Ein Drittel des Landes unter Wasser

Heftige Regenfälle haben in diesem Jahr in Asien schon mindestens 745 Menschen das Leben gekostet. Betroffen waren Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos und die Philippinen. Allein in Thailand gab es nach Regierungsangaben seit Juli 342 Tote. Ein Drittel des Landes steht unter Wasser.

Trotz der Gefahr von Überschwemmungen verläuft das Leben in Bangkok bislang aber noch normal. Dabei steht viel auf dem Spiel. Schon jetzt hat das Hochwasser Analysten zufolge das Bruttoinlandsprodukt Thailands für 2011 um bis zu zwei Prozent reduziert. Der Schaden könnte sich auf bis zu sechs Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro) belaufen, wenn auch Bangkok überschwemmt werden sollte.