In Brandenburg wird die Hochwasser-Lage immer kritischer. In den nächsten Tagen werden die Wasserstände der Oder weiter stark ansteigen.

Frankfurt/Oder - In Brandenburg wird die Hochwasser-Lage immer kritischer. "In den nächsten Tagen werden die Wasserstände der Oder weiter stark ansteigen", sagte Eberhard Schmidt vom Hochwassermeldezentrum in Frankfurt/Oder am Dienstag auf DAPD-Anfrage. Bis zum Wochenende werde der Hochwasserscheitel den oberen Grenzoderabschnitt erreichen.

Der Pegelstand der Oder lag am Dienstagmorgen in Ratzdorf mit 497 Zentimetern um 27 Zentimeter höher als am Tag zuvor. In Eisenhüttenstadt nahm der Pegelwert im gleichen Zeitraum um 22 Zentimeter auf 495 Zentimeter zu. Bereits am Montag rief das Landesumweltamt aufgrund des Hochwassers die erste von vier Alarmstufen im südlichsten deutschen Oder-Ort Ratzdorf und in Eisenhüttenstadt aus.

Die brandenburgische Umweltministerin Anita Tack (Linke) schließt nicht aus, dass die höchste Alarmstufe am Wochenende ausgerufen wird. Brandenburg sei diesmal aber besser vorbereitet als beim Jahrhundert-Hochwasser 1997, sagte die Ministerin im rbb-Inforadio.

"Wir sind gut vorbereitet gemeinsam mit dem Katastrophendienst und dem Depot in Beeskow, wo Sandsäcke und technisches Gerät lagern", fügte die Politikerin hinzu. In Potsdam tagte am Morgen die brandenburgische Katastrophenschutz-Leitung, die sich über die aktuelle Hochwasserlage und die nötigen Vorkehrungen informierte. Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck richtete zudem einen Katastrophenschutzstab ein, der seine Arbeit am Dienstag aufnehmen sollte.

Seit rund einer Woche befindet sich das obere Einzugsgebiet der Oder unter dem Einfluss eines Tiefdruckgebietes. Das führte zu lang anhaltendem Dauerregen und schweren Überflutungen in Tschechien, Polen und auf dem Balkan.