In Murrhardt wurde ein Krisenstab eingerichtet, die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen gewarnt, weil der Murrdamm überflutet worden war. Von den größeren Städten des Kreises war Backnang am stärksten betroffen. Auch dort richtete man einen Krisenstab ein. Die Murr war an verschiedenen Stellen über die Ufer getreten und hatte Straßen teilweise überflutet. Laut einem Stadtsprecher stand das Wasser bis zu 30 Zentimeter hoch.

Im Bereich der Bleichwiese hatte die Murr die darüber führenden Brücken erreicht. Einige in der Nähe des Flusses geparkte Autos füllten sich randvoll mit Wasser. Gegen 13 Uhr musste die Süwag zwei Trafostationen abschalten, etwa 200 Haushalte waren lange Zeit ohne Strom. Die komplette Innenstadt stand kurz vor der Sperrung. Gegen 14 Uhr wurde eine vorübergehende Entwarnung gegeben, das Wasser sei auf dem Rückmarsch, hieß es.

Selbst Gebiete, die in puncto Überschwemmung eher unverdächtig sind, wurden durch die Wassermassen beeinträchtigt. Von den Hängen zwischen Auenwald-Lippoldsweiler und Althütte Sechselberg etwa goß eine Flut in mehreren Sturzbächen auf die Straße. Mehrere Erdrutsche wurden im gesamten Rems-Murr-Gebiet verzeichnet, etwa zwischen den Murrhardter Ortsteilen Klingen und Käsbach. Zwischen dem Rettichkreisel und Rudersberg wurde die Landesstraße unterspült und rutschte ab. Der Verkehr musste weiträumig über Welzheim umgeleitet werden.