Der Sinsheimer Querdenken-Arzt Bodo Schiffmann sammelt für Hochwasseropfer im Ahrtal, doch das Geld wird eingefroren. Jetzt ist es endlich verfügbar. Wie geht es weiter?

Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal bekommt das Land Rheinland-Pfalz fast 700 000 Euro Spendengeld von dem umstrittenen Arzt und Coronamaßnahmen-Kritiker Bodo Schiffmann überwiesen. Dieser hatte das Geld über einen Spendenaufruf für Flutopfer im Ahrtal über den Zahlungsdienst Paypal ab Mitte Juli 2021 innerhalb von knapp drei Wochen gesammelt. Dann sei es von Paypal aus nicht bekannten Gründen eingefroren worden, sagte der Rechtsanwalt Ivan Künnemann, der Schiffmann vertritt, am Freitag in Frankfurt. Erst in der letzten Juniwoche habe man Schiffmann mitgeteilt, dass er jetzt über die Summe verfügen könne. Zuvor hatte das Portal „t-online“ darüber berichtet.

 

Die landesweite Spendenaufsicht in Rheinland-Pfalz, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier, hatte Schiffmann dann vorgeschlagen, das Geld von Paypal auf das Landesspendenkonto überweisen zu lassen. Damit sei Schiffmann einverstanden gewesen, sagte Anwalt Künnemann. Er habe Paypal in Luxemburg diese Woche bereits dazu aufgefordert. Das Geld soll in der kommenden Woche auf das Konto des Landes eingehen. Schiffmann, der inzwischen in Tansania lebe, sei damit zufrieden. „Es war ihm die ganze Zeit ein Herzensanliegen“, sagte Künnemann. Das Geld werde „eins zu eins“ weitergegeben.

Spenden werden ausschließlich in betroffenen Gebieten verteilt

Von der ADD erfolgten regelmäßig sammlungsrechtliche Überprüfungen in Rheinland-Pfalz, auch aufgrund der zahlreichen Spendensammlungen zu Gunsten der Flutopfer der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Im Zuge dessen sei auch Spenden-Initiator Schiffmann um Mitteilung gebeten worden, inwieweit die Spendengelder aus dem abgeschlossenen Aufruf bereits für die beworbenen Zwecke eingesetzt wurden, teilte die Behörde mit.

Die auf dem Spendenkonto des Landes Rheinland-Pfalz eingehenden Spenden würden ausschließlich in den von der Unwetterkatastrophe betroffenen Gebieten verteilt, teilte die ADD mit. „Dies ist sichergestellt.“