Der Lachengraben wird umgestaltet. Die Veränderung am Wasserlauf hat nicht nur ästhetische Gründe.

Ditzingen - Der Lachengraben soll naturnäher werden, wieder so, wie er früher einmal war. Der Gemeinderat hat die Pläne für die Umgestaltung genehmigt. Allein in diesem Haushaltsjahr sind für das Projekt knapp eine halbe Million Euro eingeplant. Wenngleich etwa die Vertreter der Grünen von einem „riesigen Eingriff“ sprachen, aus der Reihe der Freien Wähler von einem „harten Eingriff“ die Rede war, hatte der Fachausschuss einmütig dem Gemeinderat die Neugestaltung des rund 1,3 Kilometer langen Gewässerabschnitts bis zur Stadtgrenze im Osten empfohlen. Der Rat folgte der Empfehlung.

 

Garagen sollen geschützt werden

Strittig war vor allem die Baumbepflanzung. Der Planer hatte vorgeschlagen, die Bäume in einer Reihe entlang des Gewässers zu setzen, was vor allem bei den Grünen Unverständnis hervorrief. Diese warben für eine lockere Bepflanzung. Außerdem wird die am – bisher weitgehend begradigten Lachengraben – verlaufende Straße schmaler. Dafür entstehen Grünflächen. Auf diese Weise soll laut der Verwaltung eine Fläche entstehen, auf der bis zu 360 Kubikmeter Wasser versickern können. So würden die Garagen der Anlieger anders als früher nicht mehr überflutet.

Gleichzeitig wird der Freiraum als Bestandteil einer größeren Fläche bis zum Schlosspark betont. Der Lachengraben ist eigentlich ein kleines, ruhiges Gewässer, manche nennen es auch Rinnsal. Der Gemeinderat beschloss nach dem Unwetter mit Millionenschaden im Jahr 2010 mehrere Maßnahmen. Unter anderem sollte ein Gewässerentwicklungsplan für den Lachengraben erstellt werden, um ihn wieder in möglichst naturnahen Zustand zu gestalten – und damit die Hochwassergefahr zu bannen und die Retentionsfläche entlang des Ufers zu erhöhen. Schließlich hatte eine Überprüfung ergeben, dass der Lachengraben schon bei einem Regen wie es ihn statistisch bereits alle zwei Jahre gibt, über die Ufer tritt.

Bisher nur ein Provisorium im Scheffzental

Dass der Lachengraben – er ist der Zufluss der Glems in Ditzingen und Zufluss des Lindenbachs im benachbarten Stuttgarter Stadtteil Weilimdorf – unbeherrschbare Wassermassen führen kann, erlebten die Ditzinger bei dem Unwetter vor acht Jahren. In der Folge beschloss die Große Kreisstadt gegenzusteuern. Einiges – etwa der Schutz des Schulzentrums – ist umgesetzt. Doch es fehlen noch zwei Hochwasserrückhaltebecken im Scheffzental. Diese werden von Stuttgart, Gerlingen und Ditzingen gemeinsam verantwortet. Zwischenzeitlich wurde dort ein provisorischer Schutz installiert.