Die Kommune denkt über eine Gefahrenkarte für starke Niederschläge nach.

Mönsheim - Über Wassermangel kann Mönsheim nicht klagen. Mehrere Bäche durchlaufen den Ort und dies meistens ganz friedlich. Doch wenn es stark regnet, schwellen der Grenzbach, der Entenbach oder der Gurrlegraben an. Und wenn es richtig heftig regnet, können die Wasserläufe auch über die Ufer treten. Viele Mönsheimer erinnern sich noch an das Hochwasser vom Juni 2013, als die Fluten den Ort heimsuchten und dabei beträchtliche Schäden anrichteten. Eine Flussgebietsuntersuchung und ein Hochwasserschutzkonzept wurden in der Folge erstellt.

 

Warnung vor Sommergewittern

Derzeit wird als eine von mehreren möglichen Maßnahmen der Damm am Paulinensee für rund zwei Millionen Euro ertüchtigt. Mit den Planungen für die Renaturierung des Grenzbachs im Bereich des Gewerbegebiets sei begonnen worden, so der Bürgermeister Thomas Fritsch auf Nachfrage. Dies sei auch gleichzeitig eine naturschutzrechtliche Ausgleichmaßnahme für den Bau des Damms am Paulinensee. Weiter sei noch ein Dammbauwerk am Grenzbach beim Lerchenhof zwischen Mönsheim und Wimsheim im Gespräch.

Nun rückt der Starkregen selbst ins Blickfeld. Der Fachplaner Hans Göppert vom Ingenieurbüro Wald und Corbe, in den Heckengäugemeinden Mönsheim, Wimsheim und Wiernsheim kein Unbekannter, sprach in der vergangenen Woche im Gemeinderat über nach Ansicht von Klimaforschern die zunehmende Gefahr von Hochwasser. „Sommergewitter mit Starkregen können jeden treffen“, sagte Hans Göppert und erinnerte an das Jahr 2016, als es an vielen Orten im Land schwere Schäden gab. Besonders betroffen war damals die kleine Gemeinde Braunsbach.

Welche Gebiete sind gefährdet?

Das Land bietet den Kommunen jetzt ganz neu die Möglichkeit, eine spezielle Gefahrenkarte zu erstellen. Diese soll aufzeigen, wie und wohin bei einem starken Regen das Wasser auf der Geländeoberfläche läuft, bevor es dann in den Bächen ankommt. Dies sei etwa wichtig bei der Sanierung von Straßen oder beim Management von Oberflächenwasser wie dem Umleiten von Regenwasser, so Göppert. Mithilfe einer solchen Gefahrenkarte könnten Modelle erstellt und neuralgische Stellen ausgemacht, aber auch Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Das Wichtigste sei, dass man erst einmal die Gefährdung erkenne. Dafür könne eine solche Karte die Grundlage bieten, auch für mögliche weitere Maßnahmen. Allerdings sei diese nicht gleichzusetzen mit einer Hochwassergefahrenkarte und habe keine direkten Auswirkungen auf Immobilienbesitzer. Vielmehr diene sie zur Information und enthalte Empfehlungen. Der Ingenieur Hans Göppert erhielt vom Gemeinderat den Auftrag, ein Angebot für das Erstellen einer solchen Karte abzugeben. Das wird etwa ein Jahr dauern. Das Land stellt Zuschüsse von 70 Prozent in Aussicht, so Göppert.

Leitfaden im Netz:
Hans Göppert hat am „Leitfaden zum Kommunalen Starkregenrisikomanagement in Baden Württemberg“ mitgearbeitet. Das Material ist bei der Landesanstalt für Umwelt unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de/wasser/starkregen verfügbar.