In diesem Monat gibt es gleich zwei beliebte Tage für Trauungen: der 2. und der 22. Februar. Standesämter schieben daher zusätzliche Termine ein. Doch die Pandemie macht es Paaren nicht leicht.

Ludwigsburg: Anne Rheingans (afu)

Altkreis Leonberg. - Die einen glauben, es bringt Glück. Die anderen mögen, dass die Zahlenfolge hübsch ausschaut. Wiederum andere meinen, der Tag lasse sich besser merken. Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb ein Schnapsdatum für Trauungen üblicherweise besonders beliebt ist. In diesem Februar gibt es gleich zwei besondere Tage: den 2.2.22 und den 22.2.22. Wie groß ist der Ansturm auf die hiesigen Standesämter?

 

In einem Punkt sind sich alle Verwaltungen einig: Getraut wird das jeweilige Paar mit nur wenigen Begleitpersonen. Vielerorts sind im Trauzimmer nur etwa zehn Leute erlaubt, manchmal sind dabei schon die beiden Brautleute eingerechnet. Alle Standesämter bestehen außerdem darauf, dass die Anwesenden eine Maske tragen und einen 3G-Nachweis erbringen.

Termine für Trauungen schon seit Monaten vergeben

Die beiden besonderen Termine sind in Leonberg auch in diesem Jahr begehrt. Nach drei Trauungen am 2. Februar in Leonberg und Warmbronn haben sich für den 22. Februar sechs Paare angekündigt. Normalerweise werden an einem Tag nur drei Eheschließungen vorgenommen. „An Tagen mit einer Schnapszahl ist die Nachfrage besonders groß“, sagt der Pressesprecher, Sebastian Küster. Deshalb habe das Standesamt mehr Kapazitäten eingeplant. Dennoch sind auch diese Termine schon seit Monaten vergeben. Im ersten Coronajahr gaben sich wenige Menschen in Leonberg das Jawort. 2021 war die Zahl der Eheschließungen schon wieder auf dem Niveau der Jahre vor der Pandemie.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Heiraten geht jetzt auch im Pomeranzengarten

In Ditzingen war der Andrang zwar nicht groß, aber es wurden am 2. Februar immerhin drei Paare getraut. Für den 22. Februar sind zwei Anmeldungen beim Standesamt eingegangen. „Es ist ganz unterschiedlich, wie die Paare mit Hochzeiten in der Pandemie umgehen. Die einen wollen unbedingt, egal wie. Die anderen verschieben die Hochzeiten immer wieder“, sagt der Pressesprecher, Jens Schmukal. Den Hochzeitstrend in Ditzingen konnte Corona insgesamt nicht stoppen. 2020 und 2021 wurden sogar mehr Paare als noch 2019 getraut.

Beschränkungen bremsen Ansturm auf die Standesämter aus

Trotz des ungewöhnlichen Datums wurde in Weil der Stadt nur eine Trauung am 2. Februar abgehalten. Und obwohl die Stadt am 22. Februar Termine außer der Reihe anbietet, hat sich bisher nur ein Paar für diesen Tag angemeldet. Aber: „Es gibt dennoch viele Anfragen“, teilt Katharina Schaible von der Pressestelle der Stadt mit. Auch in den Vorjahren hat sich gezeigt, dass die Pandemie Heiratswillige nicht abschreckt. Sowohl 2020 als auch 2021 lag die Zahl der Trauungen sogar etwas über der von 2019.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Der steile Aufstieg zum Ja-Wort auf dem Engelbergturm

In Gerlingen ist das Interesse an den besonderen Terminen offenbar nicht groß. Am 2. Februar fand nur eine Trauung statt. Für den 22. liegt nicht eine einzige Reservierung vor. „Die Paare halten sich derzeit mit Anmeldungen zurück“, teilt Sofie Neumann, bei der Stadt zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, mit. Für März und April gebe es jeweils nur eine Reservierung. Allerdings führte die Pandemie in den beiden Jahren 2020 und 2021 insgesamt nicht zu einem Rückgang der Eheschließungen. Die Zahl lag mit je um die 80 Trauungen auf dem Niveau von 2019.

Livestream aus dem Trauzimmer ist möglich

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Korntal-Münchingen. In beiden Standesamtsbezirken gab es am 2. Februar jeweils eine Trauung. Der 22. Februar ruft bisher kein Interesse hervor. Insgesamt lässt sich aber nicht sagen, dass die Pandemie zu weniger Hochzeiten geführt hat. 2020 wurden sowohl in Korntal als auch in Münchingen sogar mehr Ehen als 2019 geschlossen. „Aber es wurden Termine häufiger verschoben, je nachdem welche Regelungen galten“, sagt Benita Röser von der Pressestelle der Stadt. Damit trotz der Einschränkungen viele Gäste die Zeremonie verfolgen konnten, hat sich die Stadt etwas einfallen lassen. „Wir haben schon relativ früh in der Pandemie den Brautleuten die Möglichkeit eröffnet, ihre Eheschließung aus dem Trauzimmer zu streamen.“

Lesen Sie aus unserem Angebot: Heiraten auf Schloss Solitude wird einfacher

Verhalten ist das Interesse auch in Weissach: nur eine Trauung am 2. Februar, keine Anfrage für den 22. Februar. Dort ist die erlaubte Anzahl an Gästen oft ein Thema. „Aufgrund der Auflagen nehmen wir seit 2019 einen Rückgang an Trauungen wahr“, gibt Stefanie Ruoff von der Stadtverwaltung Auskunft.

Pandemie lässt Interesse am Heiraten abflauen

In Renningen ist es andersherum: Am 2. Februar ließen sich keine Heiratswilligen auf dem dortigen Standesamt trauen, für den 22. haben sich jedoch zwei Paare angekündigt. Im vergangenen Jahr gab es dort, „wohl coronabedingt“, wie die Pressesprecherin Alicia Paulus vermutet, nur 64 Eheschließungen. 2020 und 2019 waren es noch je 85. Für das aktuelle Jahr liegen wieder viele Reservierungen vor.