Mehr Einnahmen sind ein Argument für höhere Hundesteuer. Mit Schutz der Bevölkerung hat das nichts zu tun.

Renningen - Renningen will seinen Haushalt konsolidieren. Gewerbetreibende und Grundstücksbesitzer wurden dafür bereits mit höheren Steuersätzen belegt. Da ist es nur fair, wenn auch die Hundehalter verstärkt zur Kasse gebeten werden. Was dem einen oder anderen dabei sauer aufstoßen könnte, ist das zweite Argument der Stadt, es gehe dabei auch um die Eindämmung der Hundehaltung und der Gefahren, die damit einhergehen. Dabei haben erst vor einem Jahr die Grünen den Antrag eingebracht, wie in Weil der Stadt die Hundesteuer für diejenigen Halter zu senken, die einen Hundeführerschein vorlegen und damit nachweisen können, dass sie ihr Tier gut erzogen und sich mit der Hundehaltung intensiv auseinandergesetzt haben. Ginge es wirklich um den Schutz der Bevölkerung, hätte dieser Antrag ohne Diskussionen so durchgehen müssen. Denn ein gut erzogener Hund ist für niemanden eine Gefahr oder Belästigung. Verantwortungsvolle Tierhalter lassen für gewöhnlich auch keine Hinterlassenschaften herumliegen.

 

Es ist ein bisschen wie mit einem Blitzer

Doch viele, wie auch der Bürgermeister Wolfgang Faißt, waren gegen den Antrag. „Es ist mir nicht bekannt, dass es eine Zunahme von gefährlichen Situationen mit Hunden gibt“, sagte er damals. Andere argumentierten ähnlich. Daher jetzt mit mehr Schutz für die Allgemeinheit zu kommen, ist fadenscheinig. Es ist eben wie mit einem Blitzer: Wo es um den Schutz der Anwohner geht, kommt er an eine offensichtliche Stelle, an der ihn jeder sehen kann und dann langsamer fährt – auch wenn das weniger Einnahmen bedeutet. Wo es nur ums schnelle Geld geht, wird er hinter einem Busch versteckt, und die Leute rasen trotzdem. Höhere Einnahmen sind ein valides Argument für höhere Hundesteuer. Man sollte diese dann aber nicht als mehr verkaufen, als sie tatsächlich ist: eine Einnahmequelle.