Ein junges Unternehmen aus Stuttgart hat eine Alternative für Plastikstrohhalme entwickelt. Am Dienstag stellen sie „eatapple“ in der „Höhle der Löwen“ vor. Hier erklären sie, warum der Trinkhalm inzwischen „Superhalm“ heißt.

Stuttgart - 40 Milliarden Trinkhalme sollen in Deutschland pro Jahr verbraucht werden. Plastikmüll, den wir uns sparen könnten, meinen drei Gründer aus Stuttgart. Mit dem nachhaltigen Strohhalm namens „eatapple“ wollen sie eine Alternative anbieten, die nicht nur ökologisch abbaubar, sondern sogar essbar ist.

 

Nach dreijähriger Produktentwicklung sind die jungen Unternehmer Konstantin Neumann (21), Danilo Jovicic (29) und Philipp Silbernagel (26) am kommenden Dienstag in der Vox-Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ zu sehen. Dort bieten sie fünf milliardenschweren Investoren die Möglichkeit, sich für 200.000 Euro zu acht Prozent an ihrem Start-up zu beteiligen. Ob die sogenannten „Löwen“ den Deal annehmen?

„In erster Linie wollten wir unsere Bekanntheit steigern“

Selbst wenn es nicht klappen sollte, ist Neumann, Geschäftsführer und Initiator des Start-ups, zufrieden. „In erster Linie wollten wir unsere Bekanntheit steigern“, sagt der 21-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Sein Ziel ist es, den essbaren Strohhalm zum Standard für Barkeeper und Gastronomen zu machen. Außerdem will er sein Produkt im Einzelhandel anbieten. „Es wäre toll, wenn Kunden im Restaurant nach dem Superhalm fragen“, wünscht sich Neumann. Denn das ist der neue Name des Trinkhalms.

Mit der Ausstrahlung von „die Höhle der Löwen“ werde der Halm umbenannt: „Unter ‚eatapple’ konnten sich die Kunden nichts vorstellen, deshalb heißt das Röhrchen nun ‚Superhalm’.“ Und der hält, was der Name verspricht: Nach einer umfangreichen Rezeptoptimierung bleiben die aus Apfelfasern bestehenden Halme inzwischen bis zu einer Stunde intakt und schmecken nicht mehr nach Apfel, sondern neutral. „Vielen Gastronomen war der Apfelgeschmack zu stark, deshalb haben wir das Aroma entfernt“, erklärt Neumann. Außerdem konnte das Haltbarkeitsdatum von einem auf zwei Jahre erhöht werden.

Von „eatapple“ zum „Superhalm“

Innovationen, die vor einigen Jahren noch undenkbar waren. Die Idee für den Trinkhalm aus Apfelresten war bei einem gemeinsamen Uni-Projekt mit dem Karlsruher Institut für Technologie entstanden. Konstantin Neumann und Danilo Jovicic, beide Studenten der Universität Hohenheim, stießen dazu und waren so begeistert von dem Konzept, dass sie die wissenschaftlichen Befunde in ein Start-up verwandelten. Gemeinsam mit Philipp Silbernagel gründeten sie im Jahr 2017 das Unternehmen „wisefood“. Seitdem wurde der essbare Strohhalm immer wieder neu erfunden und soll nun endlich in den Gläsern von umweltbewussten Kunden landen.

„Ab November ist der Superhalm in verschiedenen Lebensmittelgeschäften in Deutschlands zu haben“, sagt Neumann. Eine Packung von 50 Strohhälmen kostet im Einzelhandel 4,99 Euro. Wem die Umwelt nicht so sehr am Herzen liegt, wie den Gründern, der kann trotzdem einen lustigen Partygag erstehen: „Nach 30 Minuten im Getränk nehmen die Strohhalme sogar den jeweiligen Geschmack an“, sagt der Geschäftsführer und lacht. Ein Röhrchen, das nach dem Lieblingsdrink schmeckt und aufgegessen werden kann? Damit wollen die Gründer am liebsten den Unternehmer Frank Thelen beeindrucken. „Er hat schon einige neuartige Lebensmittel unterstützt und bringt wichtige Erfahrung mit“, sagt Neumann. Die Höhle der Löwen“ läuft am Dienstagabend auf Vox.