Mark Minkowski dirigiert „Hoffmanns Erzählungen“ bei den Salzburger Festspielen in glänzender Besetzung, und die Regisseurin Mariame Clément will in Offenbachs Oper endlich die Frauen ins Recht setzen. Ob’s ihr gelingt?

Drei Frauen, eine männliche Perspektive. Das geht gar nicht, findet Mariame Clément: Mansplaining im Musiktheater! Jacques Offenbachs große, als Work in Progress hinterlassene Oper „Les Contes d’Hoffmann“ („Hoffmanns Erzählungen“), die nach ihrer Uraufführung 1881 von unzähligen Bearbeitern entstellt und geschunden wurde, soll bei den Salzburger Festspielen kein Stück der maskulinen Projektionen mehr sein, sondern den Frauen eine eigene Stimme geben. Stella, die Sängerin, in der Fantasie des Titelhelden aufgespalten in eine Puppe, eine Künstlerin und eine Kurtisane, soll endlich selbstbestimmt handeln.