Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger sieht die hohe Inzidenz unter Kindern und Jugendlichen mit Sorge und plädiert dafür, an der Maskenpflicht in den Schulen festzuhalten.

Berlin - Der Deutsche Lehrerverband warnt angesichts steigender Corona-Infektionszahlen vor einem Kontrollverlust über das Pandemie-Geschehen an den Schulen. „Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: „Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Die Vielzahl der Corona-Ausbrüche an den Schulen muss uns große Sorgen bereiten.“ Er befand: „Die Gefahr ist immens, dass wir die Kontrolle über das Pandemiegeschehen an Schulen verlieren.“

 

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Meidinger plädierte dafür, weiter an der Maskenpflicht festzuhalten: „Ich halte es für höchst bedenklich, wenn Bundesländer sich entgegen der Empfehlung des Robert Koch-Instituts von der Maskenpflicht an Schulen verabschieden, obwohl die Infektionen bei Schulkindern durch die Decke gehen.“

Studien zeigten, dass die Maskenpflicht die Schulen sicherer mache. Die Verantwortlichen in den Ländern dürften die eigenen politischen Wünsche nicht über die wissenschaftliche Expertise stellen, mahnte der Verbandspräsident.

Meidinger: Keine Impfpflicht für Lehrer

Indes sprach sich Meidinger im Fall besonders hoher Infektionszahlen für eine 3G-Regel bei Lehrkräften aus. Eine Impfpflicht sei nicht zuletzt angesichts der sehr hohen Impfquote in dieser Berufsgruppe nicht notwendig. „Dort, wo die Inzidenzen sehr hoch sind, halte ich aber eine 3G-Regel für Lehrkräfte für eine richtige Idee“, fügte er hinzu. „Das heißt: Lehrer, die ungeimpft sind, müssten sich dann jeden Tag testen.“

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Meidinger begründete dies damit, dass die meisten Lehrkräfte täglich mit mehreren verschiedenen Klassen in Kontakt kämen. „Die Ansteckungsgefahr für sie selbst und in der Folge dann auch für andere ist also vergleichsweise hoch, wenn sie ungeimpft sind.“