Mit einem Großeinsatz hatte die Polizei am Mittwoch vergangener Woche in Kupferzell das Verbot der rechtsextremistischen “Artgemeinschaft“ durchgesetzt, nun wurden bei einer Razzia Waffen und Munition gefunden.
Bei der Durchsuchung im Zusammenhang mit dem Verbot der rechtsextremistischen Vereinigung „Artgemeinschaft“ sind bei einem Beschuldigten im Hohenlohekreis Waffen, Waffenteile und Munition gefunden worden. Das teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) am Donnerstagabend gemeinsam mit. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) berichtet.
Sichergestellt wurden zudem ein „sondergeschütztes entmilitarisiertes Fahrzeug“, das dem 34-Jährigen zuzurechnen sei, sowie Datenträger und andere Beweismittel, wie es in der Mitteilung hieß. „Ob der Beschuldigte eine Verbindung zu der Vereinigung aufweist ist ebenso Gegenstand der laufenden Ermittlungen wie eine etwaige Verwendungsabsicht der sichergestellten Gegenstände“, berichteten die Ermittler.
Das Verbot gegen die Vereinigung wurde mehr als ein Jahr vorbereitet
Mit einem Großeinsatz hatte die Polizei am Mittwoch vergangener Woche in Kupferzell (Hohenlohekreis) das Verbot der rechtsextremistischen Vereinigung „Die Artgemeinschaft - Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung“ durchgesetzt. Spezialeinsatzkommandos (SEK) drangen nach früheren Angaben eines LKA-Sprechers in Gebäude der Vereinigung im Ortsteil Hesselbronn ein.
Nach damaligen Angaben des Bundesinnenministeriums durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei 26 Wohnungen von 39 Vereinsmitgliedern und Räume des Vereins in zwölf Bundesländern. Das Verbot gegen die Vereinigung, die dem Milieu der völkischen Siedler zugerechnet wird, sei mehr als ein Jahr vorbereitet worden. Maßgeblich seien hierbei Erkenntnisse des Verfassungsschutzes gewesen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) beschrieb die „Artgemeinschaft“ als „sektenartige, zutiefst rassistische und antisemitische Vereinigung“.