Das Bußgeld von 500 Millionen Euro gegen Porsche ist folgerichtig, meint Anne Guhlich. Nach den Strafzahlungen müssen sich die Autobauer um Vertrauensbildung kümmern.

Chefredaktion: Anne Guhlich (agu)

Stuttgart - Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik: Porsche muss Strafe zahlen für Dieselmotoren, die der Sportwagenbauer von der Konzernschwester Audi bezogen hat. Gleichwohl liegt der Gedanke nahe, dass bei dem Abgasskandal nicht die Hardware das Problem war, sondern vor allem die Software, die den Motor steuert. Die Anpassung an die Porsche-Fahrzeuge musste der Sportwagenbauer selbst vornehmen. Nach Strafen in Höhe von einer Milliarde für VW und 800 Millionen Euro für Audi sind die 500 Millionen Euro für Porsche folgerichtig.

 

Das Unternehmen kann einen weiteren Haken unter das leidige Thema setzen

Für Porsche bedeutet der Bußgeldbescheid, dass das Unternehmen einen weiteren Haken hinter das leidige Thema Diesel setzen kann, um sich Zukunftsthemen zu widmen – wie zum Beispiel der E-Mobilität. Doch klar ist auch: die Wette der Hersteller auf die Elektromobilität kann nur aufgehen, wenn die Kunden den Herstellern glauben, dass die E-Autos der Zukunft tatsächlich so grün und so leicht zu händeln sind, wie sie sagen. Dafür braucht es vor allem eines: Vertrauen.

Doch genau das schwindet mit jeder weiteren Dieselmeldung. Ohne die Kunden aber wird die Verkehrswende nicht gelingen. Echte Überlegungen, wie Kunden – auch in Deutschland – entschädigt werden können, wäre ein überfälliger Schritt in Richtung Vertrauensbildung.