Sabine Dehlwes leitet die Hohewartschule in Feuerbach seit einem Jahr. Vorher arbeitete sie als Konrektorin an der Mörikeschule in Leonberg.

Feuerbach - Die Sommerferien sind noch nicht ganz vorbei, aber Schulleiterin Sabine Dehlwes und Konrektorin Birgit Haffner sind schon seit Anfang dieser Woche wieder in der Hohewartschule aktiv. Der Stundenplan muss gemacht werden. Langsam füllt sich die Stecktafel, die im Schulleiterbüro von Dehlwes hängt. Gleichzeitig müssen die Lehrer-Deputate für das kommende Schuljahr vergeben und geschrieben werden.

 

Sabine Dehlwes leitet die dreizügige Grundschule an der Hohewartstraße 95 seit etwa einem Jahr. Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg machte sie das Zweite Staatsexamen an der Schule in Malmsheim-Renningen im Kreis Böblingen. Danach arbeitete sie an der Eichendorffschule in Cannstatt, die damals in eine Grund- und Hauptschule umgewandelt wurde. Mitte der 1990er Jahre kam das erste ihrer beiden Kinder auf die Welt, nach der Erziehungsphase und Elternzeit stieg sie wieder in ihren alten Beruf ein und unterrichtete als Klassenlehrerin an der Spitalschule Leonberg.

Zuletzt Konrektorin an der Mörikeschule

Zuletzt war sie Konrektorin an der Mörikeschule, ebenfalls in Leonberg. Dort hat die 47-jährige Pädagogin mit der Rektorin und dem Schulkollegium die Umwandlung der Einrichtung in eine Ganztagsschule in die Wege geleitet und organisiert. „Das war sehr viel Arbeit, weil wir vieles in eigener Regie entwickelt haben und anschließend mit dem Schulträger und der Stadtverwaltung klären mussten, ob es auch so umsetzbar ist“, sagt Dehlwes. Ein ähnlicher Weg liegt nun auch in Feuerbach vor ihr, wobei die Erfahrungen in Leonberg nicht eins zu eins auf Stuttgart übertragbar seien.

Seit September 2014 ist sie Schulleiterin an der Hohewartschule, auch wenn sie noch nicht offiziell in das Rektorenamt eingeführt wurde. Von ihrem Schreibtisch im Schulleiterzimmer schaut Dehlwes direkt aufs Grün. Hohe Laubbäume versperren den Blick auf die Pavillons, die sich auf dem Gelände befinden. Die Kinder haben jede Menge Platz zum Spielen. „Wir haben ein tolles Schulgelände mit viel Freifläche, das ist prädestiniert für die Einrichtung einer Ganztagsschule“, betont die Schulleiterin. Um den Schritt machen zu können, müsste ein „modernes Schulgebäude mit einer Mensa und Funktionsräumen geschaffen werden“, meint sie. „Mit den Räumen, die wir momentan haben, geht die Umsetzung gar nicht.“ Bereits jetzt stoße die Schule an ihre Kapazitätsgrenze: „Wir hätten gern aufgrund der starken Nachfrage im kommenden Schuljahr in Klassenstufe 1 eine vierte Klasse eingerichtet, aber uns fehlten schlicht und einfach die Räume dafür.“ Also musste die Schulleiterin notgedrungen einigen Eltern eine Absage erteilen. Auch die Kernzeitbetreuung leidet unter der prekären räumlichen Situation: „Eine Kernzeitgruppe war ursprünglich im Gebäude des CJD untergebracht. Die mussten wir nun wieder an unsere Schule zurückholen, weil das CJD den Raum selbst benötigt.“

Holzbauten sollen Raumnot lindern

Vergangenes Schuljahr besuchten rund 280 Kinder die Grundschule. Einige Klassen werden in den Pavillons auf dem Schulgelände unterrichtet. „Diese Gebäude sind dringend sanierungsbedürftig“, sagt Dehlwes. Sie stammen noch aus den 1950er Jahren. Eine Interimslösung soll ab dem Schuljahr 2017/2018 greifen. „Die prognostizierten Schülerzahlen sind so hoch, dass wir in zwei Jahren vier Züge pro Klassenstufe brauchen.“ Um dem damit verbundenen erhöhten Klassenzimmer-Bedarf decken zu können, will die Stadtverwaltung dem Gemeinderat in Kürze vorschlagen, dass im kommenden Haushalt zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. Der Beschluss dafür steht freilich noch aus. Geplant sei, vier Klassenzimmer in Holzmodulbauweise auf dem Schulgelände zu realisieren, sagt Dehlwes.

Doch damit sind die Weichen in Richtung Ganztagsschule noch keineswegs gestellt. „Wir bräuchten einen Plan, wie es mit dem gesamten Schulgelände weitergehen soll.“ Letztere Entwicklung kann allerdings nur in enger Abstimmung mit der Realschule erfolgen, die sich in direkter Nachbarschaft auf demselben Schulgelände befindet.