Im Mai 2017 wurde beschlossen, dass der Schleichweg zwischen Sillenbuch und Rohracker mit zwei Pollern gesperrt werden soll. Doch nun meldet sich ein Bürger mit einem anderen Vorschlag zu Wort.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Sillenbuch/Rohracker - Bereits seit Jahren wird über den Schleichverkehr am Hohlweg zwischen Sillenbuch und Rohracker gestritten. Für die Pendler im Berufsverkehr ist die Strecke eine beliebte Ausweichmöglichkeit, um sich nicht an der stark befahrenen Kirchheimer Straße Stoßstange an Stoßstange zu reihen. Unterdessen ärgern sich die Anwohner über die Schleichwegfahrer und sorgen sich um die Sicherheit ihrer draußen spielenden Kinder. Und die Gartenbesitzer fürchten, dass sie – falls eine Sperrung kommen sollte – nicht mehr zu ihren Stückle fahren können.

 

Kleingärtner sind besorgt

Im Mai dieses Jahres entschieden die Sillenbucher Bezirksbeiräte schließlich, dass der landwirtschaftliche Weg zwischen der Tuttlinger Straße und der Sillenbucher Straße dicht gemacht werden soll. Andreas Hemmerich vom Stadtplanungsamt bestätigte, dass am Sillenbucher Ortsausgang zwei Poller aufgestellt werden sollen.

Daraufhin reagierten die Kleingärtner besorgt, denn das dortige Wegenetz ist so angelegt, dass man wie in Einbahnstraßen Schleifen um spitz zulaufende Kurven fahren muss. Wird der Hohlweg gesperrt, könnten die Kleingärtner zwar über einen Seitenweg ins Gebiet fahren, haben aber keine Möglichkeit zu wenden – vor allem, wenn sie mit Anhängern kommen, die mit Grüngut beladen sind.

Anwohner schlägt Kontrollen vor

Noch bevor der Schleichverkehr am Mittwoch, 11. Oktober, im Sillenbucher Bezirksbeirat thematisiert wird, meldete sich ein Anwohner mit einem Vorschlag zu Wort: „Der Feldschutz sollte wieder aufleben und Kontrollen durchführen, anstatt dass Poller installiert werden“, sagt Erwin Benk. Er hat über 30 Jahre den Obst- und Gartenbauverein Rohracker als Vorsitzender geleitet und ist mit vielen Anwohnern vernetzt. Er kritisiert, dass die Stadt „viele Gesetze erlasse, aber nichts kontrolliere“. Er könne sich auch vorstellen, dass am Hohlweg Kameras angebracht werden. „Dann könnte man prüfen, ob die Inhaber der Fahrzeuge dort einen Garten haben.“

Durch Poller werde sich der Schleichverkehr nur auf andere Feldwege verlagern, sagt er. Schon jetzt habe dieser entlang des Zinsholzes sowie über den Böpserleweg und das Bußbachtal zugenommen. Seine Ideen hat Benk auch in einem Brief an Hemmerich vom Stadtplanungsamt formuliert. Entweder er selbst oder einer seiner Kollegen wird bei der Bezirksbeiratssitzung am Mittwochabend dabei sein und über den aktuellen Stand berichten.