Auch Huub Stevens bewirkt bei seinem Kurz-Comeback kein Wunder beim FC Schalke 04. Kann der SSV Ulm 1846 die Dauerkrise des Bundesligisten im DFB-Pokal nutzen? Trainer Holger Bachthaler schätzt die Chancen ein.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Ulm - Sie haben im DFB-Pokal 2018 schon Cupverteidiger Eintracht Frankfurt geschlagen, in dieser Saison den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue aus dem Wettbewerb geworfen: Die jüngere Pokal-Historie des Fußball-Regionalligisten SSV Ulm 1846 kann sich sehen lassen. An diesem Dienstag (18.30 Uhr) geht es in der zweiten Runde zum krisengeplagten Bundesligisten FC Schalke 04. Spatzen-Coach Holger Bachthaler (45) sieht sein Team als krassen Außenseiter, räumt aber ein, sich insgeheim etwas auszurechnen – vorausgesetzt, alles passt.

 

Herr Bachthaler, müssen Sie Ihre Spieler warnen, den nächsten Gegnern nicht zu leicht zu nehmen?

Damit beschäftige ich mich nicht. Ich bin einfach nur sehr enttäuscht über unsere 1:2-Heimniederlage am Samstag in der Regionalliga gegen den KSV Hessen Kassel. Nach zuvor zwei klaren Auswärtssiegen mit insgesamt 7:0 Toren sind wir auch diesmal dominant aufgetreten, aber wir waren einfach nicht effizient genug. Wir haben eine große Chance vergeben.

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Was soll dann erst der FC Schalke 04 sagen: Vor Ihrem DFB-Pokal-Gastspiel an diesem Dienstag (18.30 Uhr) in Gelsenkirchen warten die Königsblauen schon seit 29 Spielen auf einen Sieg.

In der Bundesliga. Jetzt haben wir einen anderen Wettbewerb. Und da haben die Schalker in der ersten Runde beim FC Schweinfurt 05 mit 4:1 gewonnen.

Dann halte ich mit der jüngsten Ulmer Pokal-Historie dagegen, die sich durchaus sehen lassen kann.

Stimmt. Wir haben 2018 den damaligen Cupverteidiger Eintracht Frankfurt mit 2:1 geschlagen und aktuell in der ersten Runde Zweitligist Erzgebirge Aue 2:0 – jeweils mit unseren Fans im Rücken. Jetzt spielen wir auswärts.

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Und werden sich trotzdem gegen diese völlig verunsicherten Schalker garantiert etwas ausrechnen.

Völlig unabhängig von der aktuellen Form liegt es in der Natur der Sache, dass ein Regionalligist bei einem Bundesligisten immer krasser Außenseiter ist. Aber natürlich rechnen wir uns insgeheim etwas aus. Doch dafür benötigen wir auf Schalke einen Sahnetag. Vieles muss zusammenkommen.

Was konkret?

Wir brauchen die nötige Lockerheit, wir müssen mutig in die Zweikämpfe gehen, gut gegen den Ball arbeiten und vor allem mehr Aufwand betreiben als der Gegner.

Spielt der Trainerwechsel bei Schalke eine Rolle?

Ob Huub Stevens oder Manuel Baum auf der Bank sitzt, ist nicht spielentscheidend. Ich hätte mich aber gefreut Manuel wieder einmal zu sehen. Als ich im Rahmen der Fußball-Lehrer-Ausbildung mein Praktikum beim FC Augsburg unter Markus Weinzierl machte, war Manuel beim FCA Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.