Nach der Holzernte sind auf dem Boden oft tiefe Furchen von schwerem Gerät. Muss das sein?

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Leinfelden-Echterdingen - In Coronazeiten sind lange Spaziergänge im Wald besonders beliebt. Doch gerade jetzt im Winter stolpert man dabei immer wieder buchstäblich über von schwerem Gerät zerfahrene Wege. So wie aktuell im Wald bei Leinfelden-Echterdingen zwischen der Mäulesmühle und dem Piz-Mus in Musberg. „Über die Schäden beziehungsweise Bodenverdichtung, die die Forstwirtschaft verursacht, herrscht Stillschweigen. Das Holz, das nicht gebraucht wird, bleibt genau so liegen“, schreibt ein Leser unsere Zeitung. Und er schickt Fotos mit, auf denen tiefe Furchen, in denen sich das Wasser sammelt, und über den Weg verstreute kleinere Äste zu sehen sind. Die Strecke sei für die nächste Zeit unpassierbar. Dasselbe habe es vor zwei oder drei Jahren schon einmal gegeben, so die Kritik. Die Spuren der Mountainbike-Fahrer, über die aktuell viel diskutiert werde, seien dagegen lächerlich.

 

Das mag sein, aber es gebe einen entscheidenden Unterschied, entgegnet Anja Schubert. Denn das schwere Gerät sei auf einem offiziellen Maschinenweg unterwegs gewesen, den es schon seit vielen Jahren gebe, so die Leiterin des Amts für Immobilien in Leinfelden-Echterdingen. Dieser sei extra für Holzarbeiten da, der Boden in diesem Bereich sei bereits verdichtet. Manch ein Mountainbiker würde hingegen quer durchs Unterholz fahren und so Flora und Faune stören.

Im Frühjahr werden die Wege wieder gerichtet

Der Grund für den Einsatz schweren Geräts ist die Holzernte. Deren Umfang sei im Forstwirtschaftsplan festgelegt. Der Gemeinderat habe dem zugestimmt, sagt Anja Schubert. Im Wald sei ein achträdriger Rückezug unterwegs gewesen, bei dem sich das Gewicht gut auf alle Achsen verteile, um Schäden zu minimieren. Grundsätzlich würden Forstarbeiten im Winter stattfinden, vorzugsweise wenn der Boden gefroren sei. Denn dann entstehen keine allzu tiefen Spuren, sagt die Amtsleiterin. Doch weil man auf das Wetter nun mal keinen Einfluss habe, die Arbeiten aber noch im Februar abgeschlossen werden sollen, sei es in diesem Jahr während der Holzernte nun mal sehr nass. Die Wege seien daher aktuell besonders matschig. „In Grunde ist das aber ein für den Winter waldüblicher Zustand“, sagt Anja Schubert. Und für alle Spaziergänger hat sie auch noch eine gute Nachricht: Im Frühjahr werden die Wege wieder gerichtet. Auch das gehöre zu der üblichen Vorgehensweise.