Grafeneck
:   Fünf der Holzgerlinger Opfer sind in Grafeneck bei der sogenannten Euthanasie-Aktion T 4 von den Nazis ermordet worden. Sie mussten den Weg in den als Duschraum getarnten Vergasungsraum antreten. Die systematische Ermordung begann am 18. Januar 1940. In Grafeneck (Gomadingen, Kreis Reutlingen) wurden mehr als 10 600 Menschen getötet. Seit 1990 erinnert eine Gedenkstätte an die Verbrechen. Das 1996 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellte Namens- und Gedenkbuch enthält die Namen der Ermordeten. Von etwa 4000 Opfern ist der Herkunftsort, der Geburts- oder Wohnort bekannt. Die Hingerichteten waren aus Heil- und Pflegeanstalten sowie aus Einrichtungen für Behinderte und psychisch Kranke nach Grafeneck transportiert worden.

 

Gedenken:
Der Künstler Gunter Demnig wird am 21. Februar um 9 Uhr in der Klemmertstraße in Holzgerlingen auf der Höhe der Hausnummern 20 und 29 die Steine anbringen. Am Vortag hält er in der Mensa des Schönbuch-Gymnasiums um 17 Uhr einen Vortrag mit anschließender Fragerunde.

Stolpersteine:
Bisher gibt es die Stolpersteine nur in wenigen Kreisgemeinden. In Böblingen wurden vor drei Jahren Schüler von drei Böblinger Gymnasien aktiv und verlegten einen Betonquader mit dem Namen von Berta Kettenmann vor dem Haupteingang der Stadtbibliothek. Auch Rudolf Öhler ist in Böblingen ein Stein gewidmet. Über dessen Ermordung im Zuge der Euthanasie hatten ebenfalls Schüler geforscht. In Sindelfingen gibt es vor dem Rathaus und in Leonberg an der KZ-Gedenkstätte am alten Engelbergtunnel Tafeln für die NS-Opfer. In Waldenbuch sind auf dem Marktplatz Steine für August Weinhardt und Katharina Gläser verlegt worden.