Es ist ein Thema, das offenbar spaltet: Soll das Thema Homsexualität an Baden-Württembergs Schulen stärker gewichtet werden? Wie schon Anfang Februar werden am Samstag wieder Hunderte zu Demos erwartet - für den Bildungsplan und dagegen.

Es ist ein Thema, das offenbar spaltet: Soll das Thema Homsexualität an Baden-Württembergs Schulen stärker gewichtet werden? Wie schon Anfang Februar werden am Samstag wieder Hunderte zu Demos erwartet - für den Bildungsplan und dagegen.

 

Stuttgart - Die von Grün-Rot geplante Aufwertung des Themas Homosexualität im Schulunterricht bewegt in Baden-Württemberg weiter die Menschen: Hunderte wollen an diesem Samstag um 14 Uhr wieder auf die Straße gehen - auf getrennten Demonstrationen für und gegen den heftig umstrittenen grün-roten Bildungsplan.

Wie schon Anfang Februar haben beide Seiten zu Kundgebungen und Protesten aufgerufen. Die Kritiker des grün-roten Bildungsplans haben eine Demo mit 500 Teilnehmern auf dem Schlossplatz angekündigt. Zur „Kundgebung für Vielfalt“ auf dem Marktplatz werden zeitgleich 600 Teilnehmer erwartet. Anschließend planen diese einen „Schweigemarsch gegen das Vergessen im Gedenken an die Opfer heteronormativer Gewalt und geschlechtlicher Zwangszurichtungen“.

Angespannte Stimmung

Bereits am 1. Februar hatten mehrere hundert Unterstützer auf jeder Seite für und gegen den Bildungsplan demonstriert. Knapp 100 Anhänger des meist linken Spektrums störten einen Zug der Gegner der grün-roten Pläne. Die Stimmung war angespannt und sehr emotional. Die Polizei griff ein und stellte sich zwischen beide Gruppen. Insgesamt waren rund 200 Polizisten im Einsatz.

Die Landesregierung plant, bei der anstehenden Überarbeitung des Bildungsplans für Baden-Württembergs Schulen neben anderen Themen auch der sexuellen Vielfalt mehr Raum im Unterricht einzuräumen. Gegner sammelten für eine Petition dagegen mehr als 190 000 Unterschriften.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) stufte die anhaltende Debatte als gefährlich ein. „Ein Kulturkampf ist das Letzte, was ich will - schon gar nicht bei diesem Thema“, sagte der Grünen-Politiker der „Zeit“. Hinter den Plänen zur Stärkung des Themas Homosexualität im Schulunterricht stecke keine Umerziehung. „Wir können aber nicht zusehen, wie jemand diskriminiert wird.“