„Gegen Rechts“ positioniert sich der VfL Osnabrück beim vergangenen Heimspiel – und erntet prompt eine Beleidigung von Beatrix von Storch. Doch der Verein kontert die Twitter-Attacke der AfD-Politikerin aus.

Osnabrück - „Unsere Farben Lila und Weiß stehen für Vielfalt und Toleranz in unserer bunten Gesellschaft“, schreibt der VfL Osnabrück auf seiner Homepage. Das passende Zeichen setzte der Drittligist beim vergangenen Heimspiel gegen Hansa Rostock am Osterwochenende. Wo sonst Sponsoren auf den Trikots prangten, stand nun der lilafarbene Schriftzug „Gegen Rechts“.

 

Mit den Sondertrikots möchte der Verein „Stellung beziehen und ein eindeutiges Zeichen setzen“, wie es auf der Website heißt. Vorurteile, Diskriminierung, Ausgrenzung, Rassismus, Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass, Gewalt und Homophobie hätten weder im Stadion des VfL Osnabrück, noch sonst irgendwo etwas zu suchen.

VfL Osnabrück als „Honks“ beleidigt

Was viele Fans beim Heimspiel am Samstag begeisterte, kritisierte Beatrix von Storch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD, und twitterte einen Tag nach dem Spiel:

Offensichtlich fehlte der Politikerin eine Definition der politischen Position. Ihren Post untermalt sie mit dem Link zu einem Artikel des Blogs „Politically Incorrect“, der sich gegen eine befürchtete „Islamisierung Europas“ ausspricht. Im Artikel wird vermutet, dass sich der Auftritt des Fußballvereins gegen die AfD richte.

„Wir scheinen einen Nerv getroffen zu haben“

Anstatt auf die Provokation der Politikerin einzugehen, reagierte der VfL Osnabrück gelassen. Der multikulturelle Kader würde sich in seiner Haltung nur bestätigt fühlen, heißt es auf Twitter:

Die „Grüße aus der Friedensstadt“ fanden in nur einem Tag bei mehr als 4,7 Tausend Twitter-Nutzern Gefallen. Mehr als 1,5 Tausend Accounts teilten den Beitrag.

Scharfe Kritik an Beatrix von Storch

Selbst der Derby-Herausforderer SC Preußen Münster, steht „ausnahmsweise“ auf derselben Seite wie der VfL Osnabrück und zwitschert unterstützende Worte:

Auch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius kritisierte von Storch, wie die Osnabrücker Zeitung berichtet. „Das ist wieder mal eine typische und kalkulierte Entgleisung der stellvertretenden Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion Frau von Storch“, sagt der SPD-Politiker. „Ihr geht es wie immer nicht darum Probleme zu lösen, sondern die Menschen in unserem Land zu spalten.“

Sondertrikots werden versteigert

In den kommenden Spielen will der VfL Osnabrück wieder in den traditionellen weiß/lilafarbenen Trikots auflaufen. Auf Anfrage von Twitter-Nutzern wurde aber bereits angedeutet, was mit den Sondertriktos passiert: „Die werden versteigert für einen passenden Zweck, der gemeinsam mit der Fanszene bestimmt wird“, heißt es auf Twitter. Mehr Informationen würden in Kürze bekannt gegeben.