„Sieh, das Gute liegt so nah", sagte schon Goethe und meinte damit bestimmt das 14 Kilometer entfernte Ludwigsburg. Warum es sich lohnt, über den Kesselrand zu blicken und die Ecken des Ländles zu erkunden, lest ihr in unserem Hoodcheck, der sich sogar innerhalb des VVS-Netzes abspielt.

StuttgartLudwigsburg, so ganz ohne Burg, sollte eher Ludwigsschloss heißen. Mit Schlössern wurde hier nicht gegeizt. Gleich drei Residenzen liesen die Herzöge im Laufe der der Zeit erbauen: Eins zum Wohnen – das Große, eins zum Jagen – Schloss Favorite und eines zum Ausruhen – Seeschloss Monrepos. Auch wenn Ludwigsburg eng mit dem Schloss-Trio und den Kürbissen im „Blüba“ verbunden ist, gibt es doch noch Einiges zu entdecken in der Barockstadt.

 

Flat White, Craft Beer und Liebe

Die Ludwigsburger Gastroszene wird oft unterschätzt. Wir haben euch eine kleine Sammlung zusammengestellt mit der ihr Lubu in guter Erinnerung behalten werdet:

Wir beginnen am Rathausplatz: Das Bubbles Café wurde im Sommer 2017 von der Amerikanerin Rebecca übernommen. Seitdem gibt es dort den besten Cheesecake und den leckersten Flat White der Stadt. Übrigens, seit letzter Woche gibt es im Bubbles auch vegane Cinnamon Rolls.

Weiter geht’s nach Dänemark: Das Bønne in der Eberhardstraße ist vielen Skandinavien-Fans schon ein Begriff. Zimtschneckenkuchen und Kaffeebohnen aus einer Hamburger Rösterei sind zwei Beispiele für die kulinarische Reise die ihr antreten könnt – und solltet. Seit Februar gibt es dort auch den selbst-destillierten alkoholfreien Bønne-Gin „Lotta“. Na dann, skål! By the way: Ihr könnt euch gefrorene Zimtschnecken zum Aufbacken mit nach Hause nehmen.

Vom Marktplatz sind es weniger als fünf Gehminuten zum Grävenitz. Leider momentan ohne gemütliches Einkehren oder Cocktail im Biergarten – dafür mit Kaffee, Kuchen oder regionalem Craftbeer auf die Hand. Das Grävenitz, benannt nach der Lieblingsmätresse des Herzogs, Wilhelmine von Grävenitz, bietet auch Online-Craftbeer-Tastings an - das nächste findet unter dem Motto „Heftig & Hopfig“ statt.

Barocker Brokkoli

Am Dienstag, Donnerstag und Samstag findet der Wochenmarkt auf dem Ludwigsburger Marktplatz statt. Während Corona sind auch einige Stände auf dem Rathausplatz direkt gegenüber zu finden. Inmitten der Barockkulisse, die in Ludwigsburg alles andere als nur eine Kulisse ist, gibt es frisches Gemüse, italienischen Käse und die schönsten Blumenstände. Noch ein Tipp: Cappuccino von Lange am Markt, direkt neben der katholischen Kirche. Ganz schön viel zu tun hier. Also wenn euch jemand fragt, was ihr in Ludwigsburg erlebt habt, antwortet einfach: „Ich war lange am Markt.“

Ein paar Meter weiter findet ihr den Unverpackt-Laden OhnePlaPla. Vom Duschbrocken bis zum Bio-Gemüse von Pois könnt ihr dort alles finden, was ihr braucht. Auch Online! Das Beste daran? Ihr könnt euch sicher sein, nachhaltig und waste-free unterwegs zu sein. OhnePlaPla hat letztes Jahr seinen ersten „Außenstandort“ in Stuttgart eröffnet. Die erste Unverpackt-Drogerie findet ihr in der Fürstenstraße, nahe dem Königsbau.

Kollegah meets Kultur

Im Sommer hangelt man sich von einem Fest zum anderen. Weinlaube, BrauTage, Musikfest, Marktplatzfest und die KSK Open im Schlosshof, mit Künstlern wie Annenmaykantereit, Clueso, Freundeskreis oder eben Kollegah. Die Liste ist lang. Ob und wie die Feste gefeiert werden, steht noch in den Sternen. Für die Schlossfestspiele und das Ludwigsburg-Festival könnt ihr allerdings schon Karten kaufen, die finden nämlich mit oder ohne Pandemie statt. Dann eben von daheim, aber das können wir mittlerweile ja ganz gut.

Wes Anderson im Schloss Favorite

Was hat Wes Anderson mit Ludwigsburg zu tun? Der amerikanische Regisseur erzählt Geschichten mit einer lakonischen Leichtigkeit und fast schon symmetrischen Aufnahmen. Orte oder Gebäude, die an seinen Stil erinnern, sind also #accidentallywesanderson. Davon gibt es in Ludwigsburg und der Umgebung so einige. Ihr könnt gleich am Schloss Favorite anfangen. Mehr findet ihr dazu hier >>>

Wenn ihr keinen Bock auf Laufen habt, könnt ihr einfach in der S 5 sitzenbleiben und eine Stationen weiterfahren. Der Asperger Bahnhof wurde vom Streetart-Künstler Jeroo verschönert und lädt seitdem zum Bewundern ein. Danach müsst ihr nur die Treppen zum Gleis hochlaufen und schon könnt ihr euch wieder Richtung Kessel begeben.

Der Schnee von gestern und die Mode von übermorgen

Wetterfeste Mode ist oft weniger ein Fest, noch ist sie modisch. Meistens ist sie einfach nur Wetter. Simone Haas aus Vaihingen/Enz gründete vor Kurzem ihr Label Pours Studios und eröffnete vor einigen Wochen ihren Online-Shop mit moderner und schicker Regenbekleidung. Die erste Kollektion wurde von der Gründerin selbst und Schneider*innen aus der Region handgefertigt. Fight me, Regen!

Vorbeischauen lohnt sich >>>

Zum Mittag: Lesen und Spätzle mit Soß

Mit der Buslinie 427 seid ihr in ein paar Minuten in Hoheneck, einem historischen Stadtteil Ludwigsburgs. Hier könnt ihr am Neckar spazieren, Schafe beobachten und im offenen Antiquariat in tausenden von Büchern herumstöbern. Nur einmal umdrehen und schon steht ihr vor der „Krone Alt Hoheneck“ die in ihrem Kaufladen Selbstgemachtes wie Maultaschen, Kartoffelsalat, Kuchen und regionale Weine anbietet. Da geht einem doch das Schwabenherzle auf.

Stuttgarter im Herzen

Herzog Eberhard Ludwig, ja der mit den drei Schlössern und der Gründer von Ludwigsburg, ist in Stuttgart geboren. Wenn das mal nicht die beste Voraussetzung für eine innige Stadtfreundschaft ist, dann weiß ich auch nicht. Also, setzt euch einfach in die S-Bahn, geht vom Hauptbahnhof stadtwärts und lasst euch ein wenig von der Kleinstadtluft treiben. Maske aber nicht vergessen!

Mehr über Ludwigsburg und seine Leute könnt ihr bei hallo.ludwigsburg finden.