Die Serie der Horror-Interviews vom Wasen endet mit dieser Folge. Zum Abschluss spricht Inés de Castro, die Direktorin des Linden-Museums, über Parallelen zwischen der Geisterbahn und der großen Inka-Schau.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart – - Bis zum Sonntag ist auf dem Volksfest noch der Teufel los. Die StZ hat den Wasen mit dem täglichen Horror-Interview aus der Geisterschlange begleitet. Zum Abschluss: Inés de Castro, die Direktorin des Linden-Museums, über Parallelen zwischen der Geisterbahn und der großen Inka-Schau.

 
Frau de Castro, wann haben Sie sich zuletzt so richtig gegruselt?
Als ich im vergangenen Jahr im Depot des British Museums nach Objekten für unsere Inka-Ausstellung gesucht habe. Zwei Tage lang haben wir alte Kisten geöffnet und uns wie Entdecker gefühlt. Auf einmal ist der Strom ausgefallen und wir waren einige Minuten im Dunkeln, bis ein Wachmann mit der Lampe kam. Das war gruselig.
Ist ein Inka aus der Kiste gesprungen?
Nein.
Würden sich die Inka gruseln, wenn sie sich heute in die Geisterbahn verirren würden?
Nein. Die Realität des 15. Jahrhunderts war eine andere. Der Tod wurde nicht so tabuisiert wie bei uns, sondern war Teil des Lebens, Skelette hatten eine andere Wirkung.
Das Linden-Museum hatte im vergangenen Jahr rund 80 000 Besucher. Selbst an einem schlechten Tag hat der Wasen deutlich mehr. Macht Ihnen das Angst?
Nein, ich bin eher traurig über die Relation. Es gehört eben nicht mehr zwingend zur Erziehung, ein Museum zu besuchen. Museen stehen aber in der Mitte der Gesellschaft und leisten einen wichtigen Beitrag zur Bildung – auch bei Kindern.
Gibt es denn Parallelen zwischen der Geisterbahn und Ihrer großen Inka-Schau?
Wir haben eine Mumie nach einer Vorlage aus dem 16. Jahrhundert nachgestellt, sie zeigt den Herrscher Pachakutek. Die ist schon ein bisschen gruselig. Ansonsten ist die Schau aber etwas für die ganze Familie.