Auf den Fildern soll ein Hospiz entstehen, dafür setzt sich seit Jahren ein Verein ein. Doch noch ist die Finanzierung nicht vollständig geklärt. Ist die für 2028 angepeilte Eröffnung noch realistisch?
Bereits seit 2019 setzt sich der „Förderverein Hospiz auf den Fildern“ dafür ein, dass unweit der Filderklinik in Bonlanden ein Hospiz entstehen soll. Da es so eine Einrichtung auf den Fildern bislang nicht gibt, möchten die ehrenamtlichen Mitglieder durch ihr Anliegen die Versorgungslücke schließen. So sollen mehr Menschen auf ihrem letzten Lebensweg unterstützt werden können, ohne dass sie lange auf einen Platz warten müssen.
Finanzierung weiterhin nicht vollständig geklärt
Bis es so weit ist, könnte es aber noch eine Weile dauern. Denn noch ist die Finanzierung des Vorhabens nicht geklärt. Der letzten Schätzung zufolge dürften sich die Kosten auf etwa neun Millionen Euro belaufen. Stefan Hiller, Vorstandsmitglied des Vereins und leitender Arzt der integrativen Onkologie und Palliativabteilung in der Filderklinik, sagt über die aktuelle Finanzierungslage: „Was fehlt, ist eine Deckungszusage von mindestens 50 Prozent der Bausumme.“ Der Verein möchte also zuerst die Hälfte des benötigten Geldes zusammenhaben, bevor der nächste Schritt angegangen wird. „Wir brauchen noch einen oder zwei Großsponsoren, um das Projekt auf den Weg zu bringen“, sagt Stefan Hiller.
Das erschwert die Planung und den Zeitrahmen des Projektes. Der Vereinsvorstand zeigt sich dennoch optimistisch. „Ich würde schon sagen, dass eine Eröffnung 2028 noch realistisch ist“, sagt Stefan Hiller. Dafür müsste allerdings noch in diesem Jahr die Hälfte der benötigten Finanzierung geregelt werden. Dann könne man im kommenden Jahr in die Vorplanung gehen, 2026 die Ausschreibung und Vergabe durchführen, und die bauliche Umsetzung könnte 2027 und 2028 stattfinden, so der Palliativmediziner.
Benefizkonzert war ein großer Erfolg
Um die Finanzierung voranzutreiben, veranstaltete der Förderverein im April ein Benefizkonzert in Zusammenarbeit mit der Big Band Harthausen. „Das Benefizkonzert war wunderbar, wir haben unglaublich viel Zuspruch erfahren dürfen“, sagt Friedhelm Roloff, Radiologe und ebenfalls Vorstandsmitglied des Vereins. Insgesamt waren etwa 650 Menschen in die Filharmonie in Filderstadt gekommen, wodurch mehr als 7 000 Euro zusammenkamen.
Doch Sinn und Zweck der Veranstaltung sei nicht nur gewesen, die Spendenkasse zu füllen. Vielmehr sei es darum gegangen, in Kontakt mit den Menschen zu kommen, so der Radiologe. „Wir machen das ja nicht für uns, sondern für die Menschen auf den Fildern“, betont er. Unstrittig ist für die beiden Vorstandsmitglieder, dass die Menschen dort sehr von einem Hospiz profitieren würden. „Aktuell werden die Menschen von den Fildern in einem Umkreis von 20 bis 50 Kilometern auf Hospize verteilt“, sagt Hiller. Bereits mehr als 200 Menschen sind dem Verein beigetreten, das Thema scheint also viele Bürgerinnen und Bürger zu bewegen.
Eine Gelegenheit, sich näher damit auseinanderzusetzen, sollen Interessierte am 29. Oktober bekommen. Da veranstaltet der Förderverein einen Abend rund um das Thema Sterbebetreuung auf den Fildern. Von 19 Uhr an werden im Bernhausener Gemeindehaus verschiedene Experten miteinander ins Gespräch kommen. So haben die Menschen auf den Fildern zumindest schon einmal die Möglichkeit, mehr über die Arbeit eines Hospizes zu erfahren – unabhängig davon, wann die Versorgungslücke geschlossen wird.