Seit zehn Jahren träumt der Wernauer Bürgermeister Armin Elbl von einem neuen Hotel in der Stadtmitte. Jetzt bekommt er es.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Wernau - Lange hat Armin Elbl auf diesen Tag gewartet. Schon bei seinem Amtsantritt vor zehn Jahren hat der Wernauer Bürgermeister von einem großen, unmittelbar an das Quadrium in der Ortsmitte anschließenden Hotel geträumt. 150 Zimmer mit 300 Betten sollte das Haus haben – so zumindest die ursprünglichen Planungen. Ganz so groß fällt die Variante, die jetzt auf dem Parkplatz des Quadrium entstehen wird, zwar nicht aus. Geplant sind – in einem quadratischen, fünf Stockwerke und 14,50 Meter hohen Bau – 44 Einzel- und vier Doppelzimmer. Und dennoch ist Armin Elbl mit der nun gefundenen Lösung zufrieden: „Das neue Hotel ist eine tolle Ergänzung zu unserem Angebot in der Wernauer Stadtmitte.“

 

Schon vor einigen Jahren, erzählt Elbl, habe man sich von den Plänen für ein ganz großes Haus verabschiedet. Zu groß sei die Sorge gewesen, sich eventuell an einen Partner binden zu müssen, den man gar nicht wirklich kenne. Deshalb habe man neu überlegt und eine andere Lösung gefunden. In seiner jüngsten Sitzung hat der Wernauer Gemeinderat einen neuen Bebauungsplan beim Quadrium mit großer Mehrheit verabschiedet und damit den Weg zum Hotelneubau frei gemacht.

Die Investoren sind gut bekannt

Auch die passenden Investoren haben sich bei der Stadt gemeldet. Sie kennen, das begrüßt Armin Elbl ausdrücklich, sich in der Umgebung gut aus und sind auch selbst keine Unbekannten: Uli Wägerle ist Chef des Restaurants Stumpenhof in Plochingen und hat in Plochingen im Jahr 2012 zusammen mit Michael Rayer ein modernes Hotel mit Namen A2 eröffnet, das vor allem Geschäftsleute ansprechen soll.

Die Idee von Rayer und Wägerle, ein Hotel zu bauen, das die Chancen des digitalen Zeitalters nutzt, um es mit vergleichsweise geringem Personalaufwand betreiben zu können, war so erfolgreich, dass die beiden im vergangenen Jahr ein zweites A2-Hotel in Denkendorf eröffnet haben. Nun folgt in Wernau das dritte Haus. „Es eröffnet uns die Möglichkeit, unser Personal noch optimaler einzusetzen“, erläutert Michael Rayer. Die Reservierungszentrale in Plochingen vertrage noch ein drittes Haus. Die Rezeption in Wernau wird – wie die in Denkendorf – nur morgens von 6 bis 10 und nachmittags von 16 bis 20 Uhr besetzt sein. Wer nach 20 Uhr kommt, muss selbst einchecken, kann sich dabei aber von einem sogenannten Online-Concierge, einem über das Internet erreichbaren Pförtner, helfen lassen.

Baubeginn soll im Sommer sein

Wenn alles glatt geht, wollen die beiden Investoren kurz vor oder unmittelbar nach den Sommerferien mit dem Bau des neuen Hauses in Wernau beginnen. Die Eröffnung könnte dann, so Uli Wägerle, wohl frühestens zum Jahreswechsel 2019/2020 gefeiert werden. Allerdings, so betont Rayer, stehe man unter keinem Zeitdruck und werde deshalb zunächst alle Angebote der Baufirmen sorgfältig prüfen.

Wichtig ist Armin Elbl, dass durch den Neubau keine Parkplätze in der Ortsmitte wegfallen. Dank der im Bebauungsplan vorgegebenen Neuordnung der öffentlichen Flächen sei sogar gesichert, dass rund ums Quadrium statt bisher 100 in Zukunft 112 Parkplätze zur Verfügung ständen. Im Normalbetrieb reichten diese Parkmöglichkeiten aus. Und wenn es tatsächlich mal eng werde, könnten die Besucher auf die Parkgarage am Stadtplatz ausweichen. Die ist in einem fünfminütigen autofreien Fußweg vom Quadrium aus zu erreichen.