Während die Stadt in der City den Bürgern und Besuchern die kostenfreie Internetnutzung ermöglicht, sucht man solche Angebote in den südlichen Stadtteilen vergebens. Hier schließt Unitymedia die Lücke – zumindest teilweise.

Filder - Wer heute in der Öffentlichkeit mit dem Smartphone unterwegs ist, braucht eigentlich immer Internet, um die Vorteile des Geräts nutzen zu können. Den dafür notwendigen Mobilfunkvertrag haben nur ein Drittel aller Nutzer, der Rest ist darauf angewiesen, auf freie WLAN-Angebote zugreifen zu können. Cafés haben das längst als Geschäftsmodell entdeckt und bieten oft kostenfreies WLAN an. Doch auch die Kommunen ziehen nach. Die Stadt Stuttgart hat in der Innenstadt mehrere sogenannte Hotspots eingerichtet, die den kostenlosen Zugang zum Internet ermöglichen.

 

Im Süden hat sich die Kommune bislang nicht um die Einrichtung solcher Hotspots gekümmert. „Die Stadt hat sich bei der Einrichtung der WLAN-Hotspots auf die Areale konzentriert, die stark von Touristen frequentiert werden, da gehören die Stadtteile nicht dazu“, sagt Armin Dellnitz vom Stadtmarketing. In den Bezirksämtern der Stadtteile überlegt man derzeit noch, ob und wo WLAN-Angebote geschaffen werden können und sollen. Konkrete Ergebnisse gibt es aktuell noch nicht.

Seit 2015 gibt es eine Reihe von Unitymedia-Hotspots

Dennoch finden sich in einigen Stadtteilen bereits öffentliche Hotspots. Diese hat die Firma Unitymedia im Jahr 2015 eingerichtet. Und sie sind recht einfach nutzbar. Der Nutzer muss auf seinem Gerät lediglich die WLAN-Funktion aktivieren und dann in der Übersicht das Netzwerk mit dem Namen „Unitymedia Public WifiSpot“ auswählen. Nach kurzer Zeit sollte das Gerät dann automatisch eine Anmeldeseite öffnen, auf der die Nutzungsbedingungen akzeptiert werden müssen. Danach kann kostenlos gesurft werden. Der Zugang ist allerdings limitiert. Nach zwei Stunden Surfen oder dem Download von 100 Megabyte Daten wird die Verbindung für 24 Stunden gedrosselt. Dann dauern selbst einfache Recherchen sehr lange.

Unsere Zeitung hat die bestehenden Angebote in den südlichen Stadtbezirken zusammengefasst und ausprobiert, wie gut sie nutzbar sind.

In Degerloch findet sich ein Zugangspunkt direkt beim Schreibwarengeschäft an der Epplestraße, der Login funktioniert schnell, und das Netzwerk reagiert verlässlich. Allerdings drängt sich die Frage auf, was der Hotspot genau hier soll. Weder bei den Sitzgelegenheiten Richtung Große Falterstraße noch am U-Bahnhof ist das WLAN nutzbar. „Wir haben bei der Einrichtung der WLAN-Hotspots drauf geachtet, zentrale Punkte zu erreichen. Gleichzeitig sind wird natürlich daran gebunden, wie unsere vorhandene Infrastruktur installiert ist“, sagt Helge Buchheister, Sprecher von Unitymedia. Der Degerlocher Hotspot werde aber gut angenommen.

Platz über Haltepunkt der Stadtbahn ist gut versorgt

In Sillenbuch hat Unitymedia einen Hotspot an der Filiale der Dresdner Bank, die an der Ecke von Kirchheimer Straße und Eduard-Steinle-Straße steht. Damit ist auch der Platz über dem Haltepunkt der Stadtbahn gut versorgt. Bis in die Stadtbahnstation reicht das Netz aber nicht.

In Plieningen ist der öffentliche Hotspot an einem Wohnhaus an der Blumhardtstraße 1 angebracht. Immerhin sind damit knapp der nordwestliche Platz vor dem Steinbeis-Haus und etwa zwei Drittel der kleinen Parkanlage über der Adornostraße versorgt. In Plieningen böten sich eigentlich zentralere Orte an – beispielsweise der Kreisverkehr an der Garbe oder auch die Einkaufsmeile an der Filderhauptstraße. Aber auch hier setzt der private Anbieter natürlich auf die bestehende Infrastruktur.

Drei Hotspots rund um die Schwabengalerie in Vaihingen

In Vaihingen betreibt Unitymedia drei Hotspots. Rund um die Schwabengalerie sind zwei an der Hauptstraße und einer an der Lombacher Straße zu finden. Das WLAN-Netz reicht aber weder bis in die Schwabengalerie, noch auf den Rathausplatz. Zudem leidet das WLAN unter Verbindungsabbrüchen, die durch die Vielzahl anderer Netzwerke zu erklären sind. Insgesamt wurden an den Hotspots im Februar je zwischen 500 und 1200 Nutzer gezählt. Asemwald, Birkach, Fasanenhof, Hohenheim und Möhringen sind indes bisher nicht mit öffentlichen Hotspots versorgt.

Sollte die Landeshauptstadt das Angebot weiter ausbauen wollen, könnten die neuen Hotspots vor allem dort geschaffen werden, wo der Bedarf für freies Internet besonders groß ist: an Orten, wo sich täglich besonders viele Menschen aufhalten.