Was bedeuten Ihnen Petrosilius Zwackelmann und Wachtmeister Dimpfelmoser, Kasperl, Seppel, die Großmutter und Räuber Hotzenplotz? Wir haben bei vier Prominenten aus der Stadt nachgefragt.

Stuttgart - Vier Stuttgarter Promis erinnern sich daran, wie sich einst der Räuber Hotzenplotz in ihr Leben geschlichen hat.

 

Heiko Volz, Autor Äffle und Pferdle

Ich hatte als Kind ungefähr fünf Kinderschallplatten. Drum konnte ich auch alle auswendig. Eine davon war „Räuber Hotzenplotz“. Im Nachbarort gab es ein Naturtheater. Da habe ich ihn gesehen. Als mein Vater dort Getränke auslieferte, sprang ich außerhalb der Spielzeiten in den Kulissen umher und spielte Räuber Hotzenplotz. Ich fand ihn immer so cool wie Bud Spencer. Mich nervten Kasperle und Seppel. Die haben ihn mal ins Pumpenhaus eingesperrt! Zudem war Otfried Preußler noch ein Verlagskollege von mir. Sein Bücher erscheinen wie meine Äffle-&-Pferdle-Bücher bei Thienemann.

Stefanie Stegmann, Leiterin des Literaturhauses Stuttgart

Hotzenplotz räubert sich durch meine Erinnerung: Puppentheateraufführung auf dem Dorf in Ostwestfalen, Mehrzwecksaal der Leverner Festhalle. Lange Theke, kleine Bühne. Warmer Biergeruch der letzten Schützenvereinssitzung hängt in der Luft. Der Saal ist überheizt, unsere Wangen sind rot. Es gibt Cola und Bluna. Bald ist Weihnachten. Draußen wird es kaum mehr richtig hell. Auf der Bühne öffnet sich ein roter Vorhang. Im Saal wird es still. An die Geschichte selbst habe ich keine Erinnerung. Aber die tollsten Dinge zwischen Oma und Oberwachtmeister habe ich nicht vergessen: Pistolen, Raub und Überfall.

Wolfgang Kuhn, Vorstandsvorsitzender der Südwestbank

Der „Hotzenplotz“ war für mich ganz jung super spannend und später noch immer unterhaltsam. Figuren und Namen neben Kasperl und Seppel wie Wachtmeister Dimpfelmoser und Zauberer Petrosilius Zwackelmann (was für Namen!) haben neben dem gerissenen Räuber als Kind eine Faszination der besonderen Art auch im Puppentheater Tredeschin ausgeübt.

Fritz Kuhn, Oberbürgermeister Stuttgart

Für uns Erwachsene ist es wichtig, die Fantasie der Kinder zu wecken. Das geht mit dem „Hotzenplotz“ besonders gut. Kinder spüren, wie ungerecht es ist, dass der Räuber der Großmutter einfach so die Kaffeemühle wegnimmt. Zugleich ist es begeisternd, wie Kasperl und Seppel ihm und seinem Freund, Petrosilius Zwackelmann, auf die Schliche kommen. Meine Erfahrung besagt: Vorlesen ist wichtig! Kindern sollte mindestens einmal in der Woche, am besten täglich vorgelesen werden. Das ist einer der Vorschläge aus unserer Konzeption Kinderfreundliches Stuttgart, er stammt von Kindern selbst.