Auch deutsche Anleger haben mit Hilfe der HSBC Geld am Fiskus vorbeigeschleust. In Baden-Württemberg laufen neun Verfahren.

Stuttgart - Im Steuerbetrugs-Skandal um die britische Großbank HSBC gibt es nach Angaben des Landes in Baden-Württemberg neun Ermittlungsverfahren . „Der Ausgang ist noch ungewiss“, sagte Finanzminister Nils Schmid (SPD) am Montagabend im ZDF. „Wenn die Daten habhaft sind“, könne man mit mehr Ergebnissen aus Baden-Württemberg rechnen.

 

Schmids Kollege in NRW, Norbert Walter-Borjans (SPD), hat als Konsequenz aus dem HSBC-Skandal eine härtere Gangart gegen Steuerkriminalität gefordert.

2011 bekam das Land die Datensätze

Anfang März 2011 habe Baden-Württemberg von der Steuerfahndung aus Wuppertal 112 Datensätze betreffend „HSBC Schweiz/Genf“ erhalten, berichtete das Schmid-Ministerium am Dienstag in Stuttgart. Daraufhin sei es zur Einleitung der neun Ermittlungsverfahren gekommen.

Der Fall HSBC sei ein weiterer Beleg dafür, dass Banken gezielt Dienstleistungen für milliardenschweren Steuerbetrug angeboten hätten, sagte Borjans den „Ruhr-Nachrichten“. „Die Steuerfahndung ist aufgrund der HSBC-Daten allein in Deutschland in 1136 Fällen dem Verdacht auf Steuerbetrug nachgegangen.“

Die Schweizer Filiale der britischen Großbank HSBC soll Kunden aus aller Welt bei der Steuerhinterziehung im Milliarden-Maßstab geholfen haben.