Die Uni Hohenheim hat sich generell zu Tierversuchen bekannt und Leitlinien beschlossen. Darin heißt es unter anderem, man werde die Versuche „auf das unerlässliche Minimum reduzieren“.

Stuttgart - Die renommierte Agrar-Uni Hohenheim in Stuttgart hat sich ausdrücklich zur Notwendigkeit von Tierversuchen bekannt. Keiner der drei großen Forschungsschwerpunkte Bioökonomie, Ernährungssicherung und Gesundheitswissenschaften könne „auf absehbarer Zeit“ Tierversuche ausschließen, sagte Rektor Stephan Dabbert am Mittwoch. Der Senat der Uni hatte zuvor die „Hohenheimer Leitlinien für Tierversuche in Forschung und Lehre“ einstimmig verabschiedet. Hauptaussage: Die Möglichkeit von Tierversuchen muss so weit als nötig erhalten bleiben.

 

Vergangenes Jahr wurden laut Uni an rund 6000 Tieren - vor allem Hühnern (3971), Mäusen (1730), Schweinen (152) und Rindern (89) - Versuche gemacht. 15 Prozent wurden für den Versuch getötet.

Man wolle den Einsatz von Tierversuchen weiter „auf das unerlässliche Minimum reduzieren“, heißt es in den Leitlinien. Gut 80 Prozent der Versuche entsprechen den Angaben zufolge der Kategorie „geringer Schweregrad“, etwa wenn an Schweinen Ohrmarken getestet werden oder wenn Ferkeln Blut abgenommen wird, um herauszufinden, ob sie auf neue Objekte im Stall mit Stress reagieren. „Mittleren Schweregrad“ haben etwa Versuche mit Hühnern, die mehrere Tage allein gehalten werden, um ihren Kot zu sammeln und zu untersuchen. Das Töten von Tieren sei notwendig, um Gewebe oder Organe für Untersuchungen zu haben. Versuche mit „hohem Schweregrad“ gebe es derzeit nicht.