Da der Kurs der Aktie in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist, hat der Finanzinvestor seit 2011 immer wieder Boss-Aktien verkauft. Jetzt steigt Permira komplett aus.
Metzingen - Der Finanzinvestor Permira hat das letzte Kapitel seines schrittweisen Rückzugs aus dem Modekonzern Hugo Boss aufgeschlagen. Die Permira-Tochter Red&Black Lux beabsichtige nach eigenen Angaben, ihren gesamten verbliebenen Anteil zu verkaufen, teilte der Modekonzern am Montagabend mit. Im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens sollen demnach 8,4 Millionen Aktien, also rund zwölf Prozent des Grundkapitals, bei institutionellen Investoren platziert werden. Der Anteil sei eine Milliarde Euro wert, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Als Preisspanne seien 112 bis 118,60 Euro je Aktie festgesetzt worden.
Permira hatte sein Aktienpaket in den vergangenen Monaten bereits scheibchenweise verringert. Der Verkaufsprozess des verbliebenen Anteils habe Red&Black zufolge bereits begonnen, teilte Hugo Boss mit. Der Streubesitz der AG werde sich auf 64,1 Millionen Aktien erhöhen, also 91 Prozent des Grundkapitals. Sieben Prozent der Aktien des Unternehmens würden sich künftig im Besitz von Gesellschaften der Familie Marzotto befinden. Die Italiener nutzen den Permira-Rückzug zum Wiedereinstieg bei Hugo Boss, das bis zum Einstieg von Permira im Jahr 2007 mehrheitlich der seit Generationen im Textilgeschäft tätigen Familie gehörte. Nach Permiras Einstieg stieg der Umsatz von Hugo Boss nach Angaben des im MDax-Unternehmens um fast eine Milliarde Euro auf 2,6 Milliarden Euro im Jahr 2014. Der Gewinn habe sich in der gleichen Zeit mehr als verdoppelt.