Im Südsudan helfen Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen der zivilen Bevölkerung. Die humanitäre Arbeit droht aber Teil des Kalküls der Kämpfer zu werden. Rebellen wie Regierungssoldaten können damit rechnen, dass sich die Hilfsorganisation im Ernstfall auch um sie kümmern wird.
Juba - Sie werden kommen“, sagt Stephane Reynier de Montlaux und steckt sich eine Zigarette an, „spätestens wenn der Fluss ausgetrocknet ist.“ Der Franzose aus Marseille sitzt vor seinem Zelt im Schatten eines Baumes, unter dem ein Thermometer 43 Grad Celsius zeigt: Auf dem Plastiktisch vor ihm sein Laptop und zwei Schachteln Zigaretten, die am Abend leer sein werden. In den Ästen des Baumes sitzt eine Schaar zwitschernder Vögel, und am Himmel fliegt ein Pelikan: Nichts deutet darauf hin, dass hier bald ein Krieg toben könnte. Auch außerhalb des Stützpunkts der Ärzte ohne Grenzen in Akobo, einem im Osten des Südsudans gelegenen Städtchen, geht es eher entspannt zu.