Die Corona-Krise macht erfinderisch. Ein Dortmunder Bäcker nutzt den Hype um Klopapier und backt nun kunstvolle Rollen. Doch was halten die Kunden von der Idee?

Dortmund - Tim Kortüm (36), Bäckermeister aus Dortmund, heitert mit Klopapier-Kuchen in der Corona-Krise seine Kunden auf – und trifft offenbar einen Nerv. „Uns ist ja hier vieles weggebrochen: Keine Hochzeitstorten mehr, keine belegten Brötchen für Veranstaltungen. Da kam die Idee mit dem Klopapier-Kuchen“, sagte der Inhaber einer Bäckerei und Konditorei im Dortmunder Ortsteil Schüren der Deutschen Presse-Agentur.

 

Zunächst habe er nicht mehr als nur einen Scherz machen wollen. Doch der runde Marmorkuchen, der mit weißem Fondant umwickelt ist und so einer Klopapierrolle sehr ähnelt, habe sofort reißenden Absatz gefunden: „Die ersten acht Exemplare waren in wenigen Minuten weg“, erzählte der 36-Jährige.

Kortüm hatte Angst vor Shitstorm

Inzwischen produziere er 200 „Rollen“ pro Tag. „Das kann unsere Verluste nicht gänzlich auffangen. Aber wenigstens haben meine Leute in der Backstube wieder zu tun“, sagte Kortüm. Er beschäftigt 40 Mitarbeiter, die seit dem Ausbruch der Corona-Epidemie und den daher verhängten Beschränkungen des öffentlichen Lebens in großer Sorge um ihre Jobs seien. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.

Der Bäckermeister, der seine Kreationen auch bei Instagram und Facebook anpreist, hatte nach eigenen Angaben zunächst ein wenig Sorge vor einem Shitstorm, als er den Klopapier-Kuchen im Internet vorstellte. „Aber die Leute finden es überwiegend einfach cool und freuen sich über unsere Idee.“